„Absolut inakzeptabel“
Kreml: Empörung über Nawalnys Tod „widerwärtig“
Für die russische Regierung ist das Empören westlicher Regierungen über den plötzlichen Tod des Putin-Kritikers Alexej Nawalny abstoßend. „Wir halten es für absolut inakzeptabel, solche, nun ja, offen gesagt widerwärtigen Erklärungen abzugeben“, sagte Regierungssprecher Dmitri Peskow am Montag.
Die Kritik werde Russlands Präsident Wladimir Putin jedenfalls nichts anhaben können. „Diese Äußerungen können unserem Staatsoberhaupt natürlich keinen Schaden zufügen“, sagte Peskow. Eine Stellungnahme Putins hätte er nicht hinzuzufügen. Die Ermittlungen würden gemäß gesetzlicher Vorschriften durchgeführt.
Kritik an Putin kam unter anderem von westlichen Regierungen, aber auch von Redaktionen. „Putin ‘übertraf‘ mit seiner Grausamkeit sogar (den sowjetischen Diktator Josef) Stalin. Der ließ seine Gegner wegen Verrats zumindest verurteilen (...). Putin schaffte aber eine eigene Justiz - er wirft die Unzufriedenen aus den Fenstern von Wohnblöcken, vergiftet sie, quält sie mit öffentlicher Erniedrigung (...)“, hieß es beispielsweise in der bulgarischen Boulevardzeitung „24 Tschassa.“
Deutschland bestellt Botschafter ein
Das deutsche Außenministerium in Berlin bestellt an diesem Montag den russischen Botschafter ein. Die politisch motivierten Verfahren gegen Nawalny sowie zahlreiche weitere Kritikerinnen und Kritiker der russischen Regierung zeigten, wie brutal die Justiz gegen Andersdenkende vorgehe, sagte eine Sprecherin. Putin unterdrücke die Meinungsfreiheit in Russland. „Wir verurteilen dies auf das Allerschärfste und fordern ausdrücklich die Freilassung aller in Russland aus politischen Gründen Inhaftierten.“
Die Umstände von Nawalnys Tod in einem sibirischen Straflager müssten vollständig aufgeklärt und auch der Leichnam an die Familie freigegeben werden. Zudem sollte ein straffreies Gedenken das Mindeste sein. Bisher wurden je nach Quelle 200 bis 400 Strafen gegen Menschen verhängt, die an Gedenken teilgenommen hatten (siehe Video oben).
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