Die britische Regierung treibt ihre Pläne für ein Smartphone-Verbot an Schulen voran. Das Bildungsministerium in London veröffentlichte am Montag einen Leitfaden für Schulen, wie die Nutzung von Smartphones unterbunden werden kann. Ein flächendeckendes Handy-Verbot ist das aber noch nicht, und die Schulen haben weitgehend freie Hand bei der Umsetzung.
Die empfohlenen Maßnahmen reichen von einem grundsätzlichen Verbot, Handys zur Schule zu bringen, bis zu Regelungen, bei denen Schüler ihre Handys abgeben, einschließen oder lautlos in der Tasche behalten müssen. Für Oberstufen-Schüler sei auch eine Regelung denkbar, die den eingeschränkten Gebrauch der Geräte vorsehe, hieß es in dem Dokument. Lehrer sollen demnach ebenfalls ihre Handys vor den Augen der Schüler nur äußerst sparsam verwenden.
Von Gewerkschaften kam Kritik an dem Vorstoß der Regierung. „Da die meisten Schulen bereits Regelungen haben, um die Probleme hinsichtlich der Smartphone-Nutzung anzugehen, wird dieser Leitfaden wenig bringen und nur von den vielen Problemen im Bildungsbereich ablenken“, sagte Daniel Kebede von der Lehrergewerkschaft National Education Union dem „Guardian“ zufolge.
Laut der britischen Medienaufsicht Ofcom haben bereits 97 Prozent der Zwölfjährigen in dem Land ein Smartphone. Neben negativen Konsequenzen für den Schulunterricht waren auch Gefahren durch schädliche Inhalte im Netz und Cyber-Mobbing zuletzt prominent in britischen Medien diskutiert worden. Dazu beigetragen hatte auch der Mord an der 16-jährigen Trans-Teenagerin Brianna Ghey durch zwei andere Jugendliche, die im Internet gewaltverherrlichendes Material konsumiert hatten.
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