Mittels aufwendiger Inszenierung, Helikopter-Flügen und Reenactment zeichnet die ServusTV-Sendung „Bergwelten“ die Tragödie in der steirischen Gebirgsgruppe nach.
Im November des Jahres 1988 kam es am Hochschwab zu einer Bergtragödie, welche die bis dahin größte Suchaktion der steirischen Bergrettung auslöste. Eine siebenköpfige Gruppe war zwei Tage und Nächte bei Stürmen und eisigen Temperaturen in rund 2000 Metern Seehöhe gefangen. Trotz des Einsatzes von 150 Alpingendarmen und Bergrettern sowie fünf Hubschraubern konnten fünf der Personen nur noch tot geborgen werden, die anderen beiden überlebten mit schweren Verletzungen. „Wenn einem so etwas passiert“, sagt der Überlebende Herbert Kolleritsch, „ist man fürs Leben geprägt . . .“ Für die ServusTV-Sendung „Bergwelten“ wurde die dramatische Begebenheit nun als Reenactment inszeniert. Die Dreharbeiten unter der Regie von Franz Fuchs gestalteten sich allein schon aufgrund der Wetterlage herausfordernd. Eine Herausforderung, die in enorm verstärkter Form Beteiligte der damaligen Rettungsaktion zu meistern hatten. „Die Suche war fast unmöglich - Sturm, Nebel, keine Spuren im Schnee: Es war nur mehr eine Suche am Weg möglich. Aber wir haben gewusst, die müssen wo sein. Rufkontakt ist keiner zustande gekommen, der Wind hat um die Ohren geblasen - da sind wir machtlos gewesen“, erinnert sich der damals suchende August Pronegg von der Alpingendarmerie.
Einsatzleiter Hans Leitinger von der Bergrettung Ortsstelle Turnau erzählt: „Das Hochschwab-Gebiet ist oben so groß, dass du es nicht in einem Planquadrat absuchen kannst. Wir waren der Meinung, die sind sich oben vergangen, und hatten die Hoffnung sie wollten übers G‘hackte wieder runtergehen. Wenn die erste Partie am 3. November schon gewusst hätte, dass die Gruppe hinter der Hochalm war, dann hätten wir sie rechtzeitig gehabt, dann wären alle noch bei der Doline gestanden und sie wären auch nicht über die Weißenbachwand hinuntergefallen.“ Zu ihrem letztmaligen Einsatz vor „Pensions-Antritt“ kamen auch Aluette III-Helikopter. Seit Ende 2023 werden diese nicht mehr für Einsätze herangezogen und in den nächsten Wochen ganz außer Dienst gestellt. Für das filmische Werk flogen sie aber noch einmal durch die eindrucksvolle Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen. Begleitet von etlichen Kameras und einer bergaffinen Film-Crew, die die gewaltige Natur, in seiner Schönheit, aber auch Grausamkeit einfingen.
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