Weil ihm die Lärmbelästigung zu hoch gewesen ist, rief ein 60-jähriger Tiroler gleich zweimal bei der Polizei an und kündigte an, mit seiner Kalaschnikow mehrere Lokalbesucher zu erschießen. Nun saß der Pensionist dafür vor Gericht und zeigte Reue.
„Ich hatte einfach einen schlechten Tag und habe deshalb durchgehend getrunken“, rechtfertigte sich der Angeklagte am Innsbrucker Landesgericht. Dass er ein „Problem mit Alkohol hat“, sei ihm bewusst, es habe aber immer wieder Phasen der Abstinenz gegeben, erklärte er.
Rund 2,2 Promille Alkohol im Blut
Ein solcher Abstinenztag war der 2. August 2023 augenscheinlich aber wirklich nicht. Der Mann griff nachts zum Handy und rief über die Landesleitzentrale bei der Tiroler Polizei sowie einer Wiener Polizeiinspektion an. Wenn nicht endlich etwas gegen den Lärm in und vor allem vor einem benachbarten Lokal gemacht wird, würde es „krachen“, drohte der Mann mit rund 2,2 Promille Alkohol im Blut. Und der Pensionist kündigte an, mit einer Kalaschnikow für „10 bis 20 Tote“ zu sorgen.
Angeklagter zeigte sich reumütig
Beim Prozess zeigte sich der Tiroler geständig. „Ich weiß aber nicht mehr, was ich genau gesagt habe, ich war einfach stark betrunken“, strich er heraus. Etwas mit „Leute erschießen“ könne es aber durchaus gewesen sein, räumte er auf Nachfrage des Richters ein.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Der Richter entschied sich schließlich für ein recht mildes Urteil. Er verhängte eine zur Hälfte bedingte Geldstrafe von 1440 Euro. Zudem wurde der 60-Jährige in eine Entzugsanstalt eingewiesen. Da sich der Angeklagte aber bereits in einer ambulanten Behandlung befindet und seit dem Vorfall „trocken ist“, wurde ihm auch dies auf eine Dauer von drei Jahren Probezeit bedingt nachgesehen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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