Expertin warnt:

Putin ist „neuer Hitler mit neuen Technologien“

Ausland
19.02.2024 17:37

Der Tod des Anführers der russischen Opposition Alexej Nawalny „hat den Abgrund der uneingeschränkten Macht der Diktatoren auf der ganzen Welt aufgetan“, äußert sich die weißrussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch in großer Sorge um die Zukunft von uns allen. Die Welt müsse verstehen, dass Kreml-Herrscher Wladimir Putin, „gleich wie Hitler, die Welt in einen Weltkrieg stürzen kann“.

„Die ganze Welt ist heute in tiefer Trauer. Ich habe mir den Newsfeed von ,Meduza‘ (russisches Exilmedium, Anm.) angesehen - dort sind Reaktionen aus der ganzen Welt: von Politikern, Schriftstellern, Musikern. Alle sind bestürzt. Natürlich ist das ein großer Schock angesichts der Grausamkeit, die wir dem Bösen erlaubt haben. Mittlerweile ist es bereits so sehr aus den Fugen geraten, dass es Dinge bewirkt, die wir uns nicht einmal vorstellen konnten. Auch wenn wir die Natur dieser Macht kannten“, zeigte sich Alexijewitsch in einem Interview mit der weißrussischen Zeitung „Nascha Niwa“ entsetzt.

Die weißrussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch (Bild: AFP)
Die weißrussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch

Putin „wird nicht aufhören“
Diktatoren lernten voneinander. Allerdings bestehe die Hoffnung, dass die Welt nun, nach der Ermordung Nawalnys, verstehe, dass Putin, so wie Hitler, die Welt in einen Weltkrieg stürzen könne. „Er wird nicht aufhören“, warnt die Nobelpreisträgerin.

Man müsse der Ukraine so weit wie möglich unter die Arme greifen, ansonsten müssten wir einen noch höheren Preis zahlen. „Ein neuer Hitler mit neuen Technologien wird viel schlimmer sein als das, was wir aus der Geschichte kennen“, warnte die Schriftstellerin.

Nawalny-Tod schien unmöglich
Putin sei grausam. Er sei ein KGBler und kein Politiker. „Daher muss man ihm alles zutrauen“, mahnte Alexijewitsch. „Es schien schier unmöglich, den größten Gegner, den Oppositionellen und Politiker, zu töten. Eine starke Persönlichkeit lässt das nicht zu. Denn sie schätzt einen starken Gegner. Aber eine schwache Persönlichkeit tut, was wir gerade sehen.“

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