Salzburgs Neo-Trainer Roger Schmidt hat den in der Vorwoche von Niko Kovac suspendierten Brasilianer mit niederländischem Pass pardoniert und ins Trainingscamp nach Leogang mitgenommen - wo ihm das Lachen aber vergangen ist. Denn er musste bei den Übungsspielchen teilweise schmerzhaft erfahren, wie es sich lebt, wenn kein Trainer eine Schutzglocke über einen stülpt, wie das Ricardo Moniz getan hat.
Leonardo ist jetzt quasi seine eigene "Autsch-Zone" und erfährt, dass es Mitspieler nicht mögen, wenn einer nur tut, was ihm gefällt, während sich die anderen abplagen müssen. Er steht als Supertechniker nicht mehr unter Artenschutz wie in der vergangenen Saison. Das tut weh, kann aber auch recht heilsam sein.
Optimisten glauben, das könnte den Ballzauberer professioneller und mannschaftsdienlicher machen. Pessimisten meinen, dafür müsste ihm ein neuer Kopf wachsen. Und die Realisten halten sich nicht mit Möglichkeiten auf, sondern zeigen ihm in jedem Training, wie man im Profifußball zur Sache geht - außer Neuzugang Christopher Dibon, dem nach seinem Wadenbeinbruch die Platten entfernt wurden. So lange diese Lektionen so weh tun, hat "Leo" die Aufgabe nicht gelöst.
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