Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar erläuterte beim Besuch der „Krone“ seine neue Rolle als Obmann von Austrias Partnerklub Stripfing.
Letzten Samstag, 15 Uhr, Schauplatz Stripfing: Kurz vor Beginn der Generalversammlung legte Gerald Holzknecht, langjähriger Team-Manager des Zweitligisten, die Karten auf den Tisch: „Ich trete kürzer, werde mein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegen.“
Überzeugungsarbeit geleistet
Zwei Stunden später wurde Rapids Pfarrer Christoph Pelczar zum neuen Obmann des Klubs gewählt - und brachte Holzknecht schließlich zur Besinnung. „Ich habe ihn an den Wangen gepackt, davon überzeugt, dass er hier für viele ein Vorbild ist und bleiben muss“, lacht Pelczar beim gestrigen Lokalaugenschein der „Krone“ in der Kirche Weikendorf. Die übrigens einem Fußball-Museum gleicht. Zahlreiche unterschriebene Trikots hängen an den Wänden. „Ich bin ehrenamtlich noch als Mental-Coach im Einsatz, freue mich, wenn ich den Spielern den richtigen Weg zeigen kann.“
Pelczars Weg bei Austrias Kooperationsklub sehen viele kritisch. Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann, der seinen Vereinspfarrer nach der Bekanntmachung postwendend kontaktierte, nicht. „Er hat es total verstanden. Ich habe Steffen erklärt, dass ich seit 21 Jahren in der Gemeinde Weikendorf als Pfarrer tätig, tief mit der Region und dem Verein verwurzelt bin. Alles andere ist ja auch totale Themenverfehlung.“
Dennoch ist der Zeitpunkt der Stripfinger Neuausrichtung etwas unglücklich, da das Wiener Derby unmittelbar vor der Tür steht. „Ich habe das Ganze etwas unterschätzt. Für die Medien ist das ein Thema, für mich weniger. Ich lebe und liebe Rapid - und das bis in den Tod!“
Der SV Stripfing sei eine weitere Herzensangelegenheit, erklärt der fußballnarrische Geistliche, der die eigenen Anhänger nun einen will. Viele der Stripfinger Fans sind nämlich Rapid- Sympathisanten, wandten sich nach der violetten Kooperation vom Klub ab. „Ich sehe meine Aufgabe auch als Friedensmission, dass alle an einem Strang ziehen, eine gemeinsame Euphorie entfacht wird“, sagt der Pole. „Wenn ich etwas kann, dann ist es, Menschen zu überzeugen und zu begeistern.“
„Er ist und bleibt wichtig“
Das weiß auch Rapid-Goalie Niklas Hedl, der beim grün-weißen Pfarrer gestern vorbeischaute. Der 22-Jährige signierte fürs Generationsprojekt „Sei ein Schaf mit einer Tigereinstellung“ 99 Stoff-Schafe. Diese werden zum wohltätigen Zweck verschenkt. „Seine Funktion in Stripfing ist mir egal“, nimmt es Hedl gelassen. „Er ist und bleibt für Grün-Weiß ungemein wichtig ...“
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