Die Verstöße gegen das Arbeitsrecht, wie sie bei Foxconn nachgewiesen worden waren (siehe Infobox), sind laut China Labor Watch auch bei anderen Zulieferern anzutreffen - und in vielen Fällen sogar schlimmer. Der generell niedrige Lohn verleite viele Arbeiter dazu, Überstunden anzunehmen, auch wenn diese nicht rechtmäßig vergütet würden, hieß es in dem Bericht.
Nach chinesischem Arbeitsrecht dürfen monatlich maximal 36 Überstunden geleistet werden, die mit 50 Prozent mehr Lohn vergütet werden müssen. Da geleistete Überstunden jedoch nicht adäquat bezahlt würden, könnten sich 70 Prozent der Arbeiter kein Produkt von Apple leisten – obwohl sie gerne eines hätten.
Zudem seien die Arbeiter täglich hohem Lärm und giftigen Stoffen ausgesetzt und verletzten sich häufig an den Maschinen. Darüber hinaus griffen die Betriebe auf Zeitarbeiter zurück, die wie "Arbeiter zweiter Klasse" behandelt würden.
Für die Untersuchung wurden Arbeiter persönlich oder mittels Fragebogen befragt. Zudem beobachtete China Labor Watch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken bei heimlichen Besuchen. In einem Brief an Apple-Chef Tim Cook forderte Li Quiang, Direktor von China Labor Watch, die Arbeitsbedingungen wie versprochen zu verbessern.
Missstände bei Apple-Fertiger Foxconn
Der kalifornische Konzern und Foxconn hatten Ende März Besserung gelobt, nachdem die Arbeitsrechtsorganisation Fair Labor Association (FLA) bei einer von Apple selbst angeordneten Überprüfung Arbeitsrechtsverstöße sowie Gesundheits- und Sicherheitsgefahren aufgedeckt hatte.
Nach Angaben von FLA verpflichtete sich Apple daraufhin, die Arbeitszeit auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß zu reduzieren, ohne die Bezahlung zu kürzen, sowie den Gesundheitsschutz und die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern.
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