Nächster Streik
Lufthansa: Flugbetrieb nahezu lahmgelegt
Zum zweiten Mal in diesem Monat hat ein Warnstreik des Bodenpersonals den Lufthansa-Betrieb nahezu lahmgelegt. Die AUA-Mutter konnte am Dienstag nur rund zehn Prozent ihrer Flüge anbieten. Mehr als 100.000 Passagiere mussten ihre Pläne ändern. Austrian-Airlines-Flüge waren nicht betroffen.
Der Warnstreik war besonders an den Drehkreuzen München und Frankfurt zu spüren, aber auch an vielen anderen Flughäfen wurden Lufthansa-Flüge gestrichen. Streikaktionen gab es etwa auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart.
Die Gewerkschaft Verdi hatte einzelne Beschäftigtengruppen wie Techniker und IT-Experten bereits ab Montagabend in den Warnstreik gerufen und in München einen Bodendienstleister zusätzlich bestreikt. Dienstagfrüh kamen die Mitarbeiter an den Schaltern, den Flugsteigen oder direkt am Flugzeug hinzu.
„Haben bewiesen, dass wir streiken können“
Zusammen mit einer verkürzten Ankündigungszeit habe die zweite Streikwelle noch größere Auswirkungen als die erste vor knapp zwei Wochen, erklärte Streik- und Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Anfang Februar waren rund 900 Flüge ausgefallen.
Die Gewerkschaft will - bei den für Mittwoch angesetzten Tarifverhandlungen - einen Abschluss erreichen. „Wir haben jetzt zweimal bewiesen, dass wir streiken können“, so Reschinsky. „Es wäre daher klug, jetzt zum Abschluss zu kommen.“ Die Verhandlungsrunde in Frankfurt könne aus gewerkschaftlicher Sicht durchaus auf Donnerstag verlängert werden, wenn ein Abschluss in greifbarer Nähe sei.
Angebot soll nachgebessert werden
Der Gewerkschafter verlangte erneut ein höheres Angebot. Im Vergleich zu den Piloten fielen die bisher angebotenen Gehaltserhöhungen für das Bodenpersonal deutlich zu niedrig aus. Der von Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann bemühte Vergleich, das Angebot entspreche dem Abschluss im öffentlichen Dienst, ziehe nicht. „Wir haben bei Lufthansa keine klammen Kassen. Und anders als im öffentlichen Dienst haben die Beschäftigten aus der Corona-Zeit noch starken Nachholbedarf.“
Verdi verlangt für die mehr als 20.000 Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hat zuletzt bei einer Laufzeit von 25 Monaten die Prämie sowie rund zehn Prozent mehr Gehalt angeboten. Die erste Erhöhung soll im Dezember 2024 erfolgen. Ein Lufthansa-Sprecher ließ offen, ob das Unternehmen sein Angebot am Mittwoch erhöht.
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