Damit sich Wiener und Touristen auch weiter gruseln können, benötigt der Prater dringend neue Mitarbeiter. Denn in den Geisterbahnen herrscht eklatanter Gespenstermangel. Kurz vor der Start neuen Saison sind noch mehr als 80 Stellen offen. Mit kreativen Maßnahmen sollen Jobsuchende in den Vergnügungspark gelockt werden. Am Dienstag fand deshalb ein Job-Speeddating statt.
Eigentlich wollen sich die Besucher im Prater einen Adrenalinkick holen. Doch am Dienstag suchten hier insgesamt 200 Interessierte nach dem nächsten Arbeitsplatz. In der Meierei in der Prater Hauptallee veranstaltete der Praterverband gemeinsam mit dem AMS Wien zum ersten Mal eine Jobbörse samt Speeddating.
„Der Arbeitskräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen. Auch bei uns im Prater“, erzählt Verbandspräsidentin Silvia Lang. Kein Wunder: 13 Betriebe haben mehr als 80 offene Stellen zu besetzen. Alleine das Schweizerhaus sucht jetzt 25 Kellner. Benötigt werden aber auch Schaustellergehilfen oder etwa Techniker. Einer der Interessenten ist Pierre Mühlgassner (22), der bisher in der Veranstaltungstechnik arbeitete und sich jetzt umorientieren will. Er trifft auf „Geisterschloss“-Chefin Katja Kolnhofer, die dringend neues Personal für ihre Geisterbahn sucht.
Im beliebten Vergnügungspark herrscht akuter Arbeitskräftemangel
„Wenn einer meiner Mitarbeiter krank ist, habe ich bereits ein Problem“, berichtet Kolnhofer. Vor der Pandemie sei es sehr einfach gewesen, Mitarbeiter zu finden. Mittlerweile werde es aber immer schwerer. Das Gespräch zwischen den beiden war erfolgreich. Mit Pierre wurde ein Probearbeitstag vereinbart. Er könnte Sie also demnächst als Gespenst in der Geisterbahn erschrecken.
Alle sieben Minuten wird der Tisch gewechselt. Dann geht es für die Bewerber auch schon zum nächsten Betrieb. Das AMS setzt Jobbörsen schon seit den 1990er-Jahren ein. So konnte alleine im vergangenen Jahr 6527 Stellen besetzt werden.
Der 54-jährige Oliver Artner ist seit rund einem halben Jahr arbeitslos und freut sich. Er wurde nämlich gleich von drei Betrieben zur Probearbeit eingeladen, darunter auch bei der traditionellen Liliputbahn. Für den Praterverband war der Tag durchaus erfolgreich. Rund ein Drittel der Bewerber haben Zusagen für einen Probearbeitstag erhalten.
Viel Zeit zum Eingewöhnen haben die neuen Prater-Mitarbeiter allerdings nicht. Denn schon am 15. März wird in die neue Saison gestartet.
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