Dieser Gazakrieg hat zwei Opfer: die palästinensischen Zivilisten - und Ägypten. Das Land am Nil ist mit 110 Millionen Einwohnern ein brodelnder Kessel, der von General-Präsident al-Sisi mit eiserner Faust ruhig gehalten wird. Falls diese kritische Masse doch explodiert, ist in Nahost Feuer am Dach.
Ägypten ist ein armes Land. Die Bevölkerungsexplosion ließ keinen allgemeinen Wohlstand aufkommen. Die Armee hat sich seit der Revolution von Oberst Nasser in mindestens einem Drittel der ägyptischen Wirtschaft eingenistet, und Offiziere sind nicht die besten Geschäftsleute.
Das Land erlebt eine Wirtschaftskrise und Teuerungswelle sondergleichen. Saudi-Arabien und die USA helfen seit Jahrzehnten aus: Geld, Getreide. Jetzt sind auch noch die Einnahmen aus dem Suezkanal wegen der Piraterie der Houthis eingebrochen.
Anarchische Zustände am Sinai?
Ägypten hat einen langjährigen (noch) intakten Friedensvertrag mit Israel. Bei Präsident al-Sisi laufen Vermittlungsbemühungen zusammen.
Was Ägypten allerdings nicht will, ist, dass zwei Millionen Gaza-Palästinenser (und auch die Hamas) mehr oder weniger freiwillig nach Ägypten strömen. Noch hält der enorme Sperrwall an der Grenze zu Gaza.
Wenn Israels Armee die Grenzstadt Rafah stürmt, können aber am Sinai anarchische Zustände ausbrechen. Ein Auffanglager ist jedenfalls vorbereitet - auch dieses mit Mauern.
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