Mehr Frauen sind Chefs

Die reinen Männerclubs haben zu bröckeln begonnen

Oberösterreich
25.02.2024 14:00

Bei Greiner hat ab Freitag, 1. März, erstmals eine Frau das Sagen, wenn Ex-BASF-Vorstandsmitglied Saori Dubourg die Nachfolge von Axel Kühner antritt. Der Kunststoffverarbeiter aus Kremsmünster liegt damit im Trend. Denn: Vielfalt gilt als Schlüssel zum Erfolg. Das lässt die reinen Männerclubs bröckeln.

„Ein neues Kapitel beginnt - das bedeutet eine neue Aufgabe, neue Kollegen, neue berufliche Herausforderungen und mit Österreich ein schöner Platz, den ich Zuhause nennen werde“, schreibt Saori Dubourg auf ihrem LinkedIn-Profil.

Am Freitag, 1. März, tritt die Deutsche, die bis Anfang 2023 im Vorstand bei Chemiekonzern BASF war, ihren neuen Job an und wird Vorstandsvorsitzende der Greiner AG.

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Es gibt noch Nachholbedarf, wenn es um Arbeitsbedingungen geht, die Frauen nicht benachteiligen. Es braucht New Work, flexible Arbeitszeitmodelle und eine gute Kinderbetreuung.

Claudia Kraupatz, Personalberaterin bei Iventa

Dubourg ist die erste Frau an der Spitze des 1868 gegründeten Familienunternehmens, bei dem mehr als 11.000 Mitarbeiter tätig sind und der einer der führenden Kunststoffverarbeiter und Schaumstoffhersteller für die Verpackungs- und Autoindustrie, sowie für die Medizintechnik und den Pharmabereich ist.

Claudia Kraupatz ist Personalberaterin bei Iventa. (Bild: Markus Wenzel)
Claudia Kraupatz ist Personalberaterin bei Iventa.

Die erste Frau an der Spitze eines Unternehmens, die erste Frau in einem Vorstand - im Jahr 2024 findet das Bröckeln der zuvor rein mit Männern besetzten Chefetagen seine Fortsetzung. „Unternehmen erkennen, dass Vielfalt in der Führungsebene zu besseren Ergebnissen führt“, sagt Claudia Kraupatz.

Österreich hinkt im internationalen Vergleich hinterher
Laut der Personalberaterin von Iventa hinkt Österreich im internationalen Vergleich aber noch hinterher, was Frauen in Managementpositionen betrifft: „Gerade in den technischen Branchen ist das festzustellen.“ Kraupatz gibt sich keinen Illusionen hin: „Auch wenn die Nachfrage nach Frauen in Top-Managementpositionen in den letzten Jahren zugenommen hat, ist der Weg zu einer gleichberechtigten Vertretung noch weit. Dabei sind Frauen gleich qualifiziert.“

In Oberösterreich ebnet nicht nur die neue Greiner-Chefin den Weg zu mehr Frauenpower im Chefsessel. Auch bei anderen Firmen liegt die Verantwortung in weiblicher Hand - wie etwa bei bellaflora, Poloplast, bei der Sparkasse OÖ und beim Arbeitsmarktservice.

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