Drei Frauen und drei Männer versuchte ein chinesischer Staatsbürger illegal über die Grenze nach Italien zu bringen. Im Dreiländereck war Endstation!
Großraumlimousine, abgedunkelte Scheiben, italienisches Kennzeichen - das Fahrzeug, das jüngst in Richtung Grenze rollte, erregte die Aufmerksamkeit der auf der Südautobahn bei Warmbad-Villach parkenden Polizisten. Folglich nahmen die Zivilbeamten kurzerhand die Verfolgung auf und holten den Wagen schlussendlich in Arnoldstein, und zwar bei der Raststation Dreiländereck Nord, von der Straße.
Asylantrag und Schubhaft
Und die Fahnder hatten den richtigen Riecher: Während der Lenker mit chinesischer Staatsbürgerschaft einen gültigen Aufenthaltstitel aus Italien vorweisen konnte, befanden sich die insgesamt sechs mitfahrenden Landsleute - drei Frauen und drei Männer (38 bis 55 Jahre) illegal auf österreichischem Boden.
Am Ende war für alle sieben Insassen an dieser Stelle die Reise in den Süden vorbei. Der Chauffeur wurde wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen, seine Passagiere nach den fremdenpolizeilichen Vorschriften mitgenommen. Bis dato suchte allerdings nur eine der Frauen um Asyl, an. Ihre fünf mitreisenden Landsleute wurden in Schubhaft genommen.
Zwangsarbeit in der Toskana
Wie sich herausstellte, waren die drei Frauen und drei Männer per Flugzeug legal in Serbien (Visumfreiheit) gelandet, um dann weiter illegal über die Balkanroute, Ungarn und Österreich nach Italien zu reisen. Das erklärte Ziel der Gruppe: die Stadt Prato in der Toskana. Dort sollten sie in einer Textilproduktionsstätte anheuern, wo sie die nächsten Jahre ihre Schulden bei der chinesischen Menschenhändlerbande abarbeiten hätten müssen.
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