Wann ging dem intransparenten Signa-Konstrukt von Finanzjongleur René Benko das Geld aus? Diese Frage könnte in der nächsten Zeit womöglich noch Gerichte beschäftigen.
Seit Ende November 2023 befindet sich mit der Signa Holding bekanntlich die Muttergesellschaft in Insolvenz, per Ende Dezember folgten mit der Signa Prime sowie der Signa Development die wichtigsten Tochterfirmen.
Laut vertraulichen Signa-Unterlagen, die „News“ und der „Krone“ vorliegen, bat der damalige Chef der Signa Prime Selection AG seine Investoren bereits rund um die Weihnachtstage 2022 um die Stundung der Gewinnausschüttungen für das Geschäftsjahr 2021. Einzig die deutsche RAG-Stiftung und der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne, der kurz davor über seine Holding mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert hatte, stiegen nicht darauf ein und ließen sich ihre Dividenden überweisen. Kühne erhielt von der Signa Prime demnach 16,5 Millionen, die RAG-Stiftung elf Millionen Euro. In die Verhandlungen war auch René Benko involviert, obwohl er faktisch und laut Firmenbuch keine offizielle Funktion bei Signa bekleidete.
Acht Prozent Zinsen
Den anderen Teilhabern wurde laut „Krone“-Recherchen eine Auszahlung mit Mitte Mai 2023 versprochen. Darüber hinaus sollten die „Zinsen für den Stundungszeitraum“ beachtliche acht Prozent betragen.
Durchaus bemerkenswert: Der damalige Vorstandsvorsitzende der Signa Prime Selection AG versicherte den Investoren rund um Weihnachten 2022, dass es bis zum 15. Mai 2023 auch keine Bonus-Zahlungen an die Vorstände geben werde. Einige Monate später wurde bekannt, dass dem vierköpfigen Vorstand der Signa Prime alleine für das Katastrophenjahr 2022, das mehr als eine Milliarde Euro Verlust beschert hatte, Prämien in Höhe von insgesamt 19 Millionen Euro zugestanden wurden.
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