Weil eine von „Sieben Eichen“ gefällt wurde, ist jetzt in Kaltenleutgeben im Bezirk Mödling die Empörung groß. Ökologisch zu Unrecht.
Jahrelang hatten Waldschützer, Mountainbiker und andere Hobbysportler sowie Öko-Esoteriker ehrfürchtig unter dem Blätterdach der „Sieben Eichen“ verweilt. Letztere glauben felsenfest daran, dass ihnen dieser geheimnisvolle Kraftplatz besondere Energie verleiht. Denn schon vor Jahren war die „Eichengruppe mit Marterl“ im Wienerwald bei Kaltenleutgeben, Bezirk Mödling, zum Naturdenkmal erklärt worden.
Kein noch so kleines Asterl, Eichenblatt oder gar der Stamm der uralten Riesen sollte jemals wieder angerührt werden. Auch die Wurzeln sollten im Schoß von Mutter Erde geborgen bleiben. Und so geschah es auch. Jahrelang war kein Axthallen oder Motorsägen-Gekreische zu vernehmen. Denn jeder Baumfrevel war behördlich offiziell streng und bei Strafe verboten.
Plötzlich fehlte eine der Sieben
Umso größer war jetzt in den ersten warmen Vorfrühlingstagen der Aufschrei im einsamen Forst, als einer der aufrechten sieben Baumstämme nicht mehr an seinem – nunmehr gähnend leeren– Platz stand.
Kein Baum dieser Spezies
Umso größer war aber auch das Erstaunen! Denn bei einer Überprüfung des Flora-Ensembles stellte sich heraus, dass einer der wackeren Gesellen ein zwar rarer, aber durch und durch morscher Baum war.
Von einer Umbenennung der Gruppe in „Sechs Eichen und einer Elsbeere“, die - wie der grüne Vizebürgermeister Daniel Steinbach betont – trotz aller botanischer Rettungsversuche aus Sicherheitsgründen weichen müsste, will die Gemeinde aber absehen. Stattdessen wird demnächst reinen Ökoherzens eine stilechte Stieleiche gepflanzt. Womit sich der Natur(denkmal)kreislauf für künftige Generationen wieder schließen kann ...
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