Wenn es noch eine Steigerungsstufe dessen gibt, was man Hölle auf Erden nennt, dann ist es Rafah - der Grenzort zu Ägypten, wo über eine Million Menschen zusammengepfercht sind: Blut, Schmutz, Leichen, Schmerzen, Hunger.
Israels Armee will dort die Rückzugstunnel und den Kommandobunker des Hamas-Häuptlings Sinwar ausmerzen. Premier Netanyahu hat in seinem Sinne auf zynische Weise recht: Ohne Rafah wäre der Krieg verloren.
Die Armee stellt ein letztes Ultimatum: Freilassung der Geiseln oder Sturmangriff zum Beginn des Fastenmonats Ramadan am 10. März (als ob dort nicht Dauerfasten wäre).
Gibt es keinen Ausweg? Das ist zu befürchten, denn die Verantwortlichen auf beiden Seiten sind eigentlich keinen Argumenten mehr zugänglich.
Sinwar im Bunker erinnert an Hitler im Bunker im untergehenden Berlin: eine isolierte, eigene Wahn-Welt, in welcher Vernunft gänzlich ausgespielt hat. Hitler nahm die Kugel, Sinwar nimmt einen Fluchttunnel nach Ägypten.
Netanyahu ist ein Gefangener seiner anrüchigen Koalition. Bei jeder kleinsten Abweichung von dem Brutalo-Kurs machen ihm die beiden faschistischen Koalitionspartner die Hölle heiß, sprich: sprengen seine Regierung und bringen ihn politisch um.
Das wäre vielleicht gar nicht so schlecht, doch gerade deshalb bleibt Netanyahu bei seiner persönlichen Überlebensstrategie. Nur das zählt für ihn.
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