Ein größerer Rapid-Fan als Andreas Frey ist schwer zu finden. Daheim in Hain bei Melk hat er in einem ausrangierten Schweinstall ein Rapid-Stüberl eingerichet und im darüber gelegenen Heuboden ein Museum aufgebaut. Sonntag sieht er sein 89. Wiener Derby. Der Niederösterreicher, der schon in 240 Stadien in 24 Ländern war, sagt: „Nichts ist so laut wie ein Derby in Hütteldorf.“
Die Vorfreude von Andreas Frey auf die einzigartige Atmosphäre am Sonntag ist riesig. Der Edelfan von Rapid sagt: „Ich war schon bei Inter gegen Milan, bei Liverpool gegen Everton und beim Manchester-Derby. Aber nirgends ist es über 90 Minuten so stimmungsvoll und laut wie in Hütteldorf.“ Seine Prognose für die 342. Auflage des ewig jungen Klassikers ist glasklar: „Es wird ganz sicher der erste Sieg gegen die Austria in unserem neuen Stadion. Rapid gewinnt durch zwei Tore von Guido Burgstaller, der auch mein Favorit für die „Krone“-Fußballerwahl ist, und einen Treffer von Marco Grüll mit 3:1.“
Ganz besonderes Dress von Krankl
Ein Andenken daran kommt dann fix in seine heiligen Hallen. Daheim in Hain bei Melk hat er einen ausrangierten Schweinestall in ein schmuckes Rapid-Stüberl und den darüber befindlichen ehemaligen Heuboden in ein reich ausgestattetes Museum verwandelt. Der Finanzbeamte hat dort über 300 Schale, 121 von Rapid-Spielern getragene Dressen und unzählige weitere Fan-Utensilien. Ganz besonders ist das blaue Trikot von Hans Krankl vom Skandalspiel gegen Celtic Glasgow am 7. November 1984. Sehr stolz ist er auch auf frühere Schuhe von Dejan Savicevic: „Er ist für mich der beste Fußballer, der je in Österreich gespielt hat.“
Pacult und Rotter kamen mit ihren Harleys
Wichtigste Lieferanten für die grün-weiße Schatzkammer waren sein jüngerer Bruder Wolfgang, der jahrzehntelang Masseur der Rapid-Profis war und Trauzeuge von Steffen Hofmann ist, sowie das legendäre Zeugwart-Ehepaar Vroni und Johnny Ramhapp. Peter Pacult und Poldi Rotter kamen 2005 mit ihren Harleys zu einem Besuch. Insgesamt waren schon 71 Rapid-Stars da und haben auf einer Wand unterschrieben. Und die meisten waren auch auf der Toilette, die Austria Wien gewidmet ist. Ein bisschen Spaß muss sein. Frey sagt: „Ohne die Austria gäbe es kein Derby und sie hat auch Tradition. Aber nach Favoriten werde ich sicher nie fahren. Auch bei RB Salzburg wird man mich niemals sehen. Dieser Verein hat nicht einmal Tradition.“
Mit dem Fanklub in Rapid City und der Bayreuther Oper
Kult ist der von ihm vor 27 Jahren gegründete Rapid-Fanklub Grüne Reblaus Wachau. Frey ist Präsident und erzählt von lustigen Erlebnissen: „Bei einem Besuch in Rapid City im US-Bundesstaat South Dakota tauschten wir mit dem dortigen Bürgermeister einen Wimpel von uns gegen eine Fahne der Stadt, waren zwei Stunden im Rathaus.“ Genial war auch ein Ausflug in die berühmte Oper von Bayreuth: „Damals hat uns der Pay-TV-Sender Premiere für eine Werbekampagne eingeladen. Wir haben pro Person 100 Euro bekommen, Anfahrt, Unterkunft und Spesen wurden gezahlt. Wir haben dann in der Oper für so viel Stimmung gesorgt, dass der Regisseur nur uns hören wollte.“ Sonntag wird sich Frey bei seinem 89. Derby wieder bis zur Heiserkeit singen.
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