Axl Rose hat es seinen Fans in Unterpremstätten nicht leicht gemacht. Mit beinahe einer Stunde Verspätung betrat er die Bühne und ließ nur langsam ungeduldige Pfiffe verstummen. Auch dass seine Gitarristen Hüte im Stil des einstigen Co-Stars trugen, wurde von vielen Fans nicht als lustig empfunden. Immer wieder waren "Wo ist Slash?"-Rufe zu vernehmen.
Interview mit Slash, der kürzlich mit Ozzy Osbourne in der Wiener Stadthalle gastierte, siehe Infobox!
Doch die Zeiten, in denen Guns N' Roses eine große Band mit zwei großen Egos war, sind vorbei. Herr Rose ist der Alleinherrscher des Blumen- und Waffenimperiums - und macht seine Aufgabe überraschend solide. Klar, die schlangenartigen Tanzbewegungen kommen nicht mehr so geschmeidig wie früher, und auch die nasale Stimme kreischt nicht mehr ganz so leicht in die himmlischen Höhen des Rocks. Aber wenn diese - immer wieder totgesagte - Rocklegende einmal in Fahrt ist, dann stellt man sich besser nicht in den Weg.
Auch alte Dornen stechen noch
Nach knapp einer Stunde mit großteils neuerem Material beginnt bei "Live And Let Die" nicht nur der Pyrotechniker sein Arsenal zu zünden, sondern auch der Funke zum Publikum endgültig überzuspringen. Als der berühmte Riff zu "Sweet Child O' Mine" anhebt, werden Tausende Fäuste der Versöhnung gen Himmel gestreckt. Eine Liebesbekundung, für die sich Axl Rose mit einem finalen Hitfeuerwerk - "Don't Cry", "November Rain", "Knockin' On Heavens Door" und als Zugabe "Patience" und "Paradise City" - bedankt und damit ein für alle Mal klarstellt: Auch die Dornen einer nicht mehr ganz so frischen Rose können noch ordentlich stechen.
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