Nach dem Ende der legendären Diskothek „Mausefalle“ herrscht weit über Schwaz hinaus kaum ein Angebot für die Jugend. Die Politik hat nun eine Firmenhalle in Vomp im Visier. Doch noch türmen sich einige Hürden auf . . .
Endlich wieder tanzen bis 3 Uhr früh, endlich wieder Disco-Atmosphäre genießen – so lautet der Wunsch vieler Junger und Junggebliebener im Großraum Schwaz und generell im Inntal.
Leichter gewünscht als umgesetzt: Nach dem Abriss der „Mausefalle“ im nahen Stans im Dezember 2021 ist das Areal nun eine riesige verwaiste Baugrube. Im einst geplanten 70-Millionen-Projekt „Aupark“ sollte wieder eine Diskothek oder Nachtgastronomie für die Jugend Platz finden. Corona, Energiekrise und Zinswende machten aber alles zunichte. „Leider geht hier immer noch nichts weiter“, schnauft Grundstücksbesitzer Giovanni Riedmann. Für den gescheiterten „Aupark“ wäre er der Vergeber des Baurechts für einen Investor. Die Zeiten blieben jedoch schwierig.
Firmenhalle als Disco, für Vereine, für Landjugend?
Schauplatzwechsel ins nahe Vomp: Auch dem dortigen Bürgermeister Karl-Josef Schubert brennt eine Ausgehmöglichkeit für die Jugend unter den Nägeln. „Ich werde oft darauf angesprochen“, erzählt er. Der ganze Planungsverband (Wiesing bis Weerberg) strebe daher ein Projekt an.
Ich werde öfters auf das fehlende Nachtleben angesprochen. Sicher gibt es noch Wichtigeres, aber wir wollen eine Lösung.
Karl-Josef Schubert, Bürgermeister von Vomp
Nun hat man das Gebäude der Firma Forstinger im Auge. Wie viele andere Filialen in Österreich schloss der Autozubehör-Händler auch diese. „Der Standort für eine Disco wäre ideal, nahe bei Schwaz und nahe am Bahnhof“, sagt Schubert. Generell sähe er einen solchen Standort nicht nur als reine Diskothek: „Vielleicht gäbe es parallele Nutzungschancen – von Vereinen bis hin zum Landjugendfest.“
Anrainer-Firmen wenig begeistert
Eine Lösung zu finden ist komplex: Das Forstinger-Gebäude gehört der Ärztekammer, Mieter ist derzeit ein Grazer Unternehmen. Die Chancen beziffert der Vomper Bürgermeister und Chef des Tiroler Gemeindeverbandes aktuell mit „50:50“. Ein Wohngebiet in unmittelbarer Nähe gibt es nicht, doch auch die örtlichen Firmen zeigen sich von den Plänen einer Nachtgastronomie-Ansiedelung wenig begeistert.
Alternativ stünden drei Grundstücke in der Nähe zur Verfügung, doch eine weitere „grüne Wiese“ zu opfern wäre nicht der Idealfall. Klar ist: Bis zu den ersten heißen Nächten auf der Tanzfläche dürfte es noch dauern.
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