Weniger Inhalt, dafür ein höherer Preis: Die dreisten Tricks in den Supermärkten lassen die Telefone der Arbeiterkammer heißlaufen. Dort kritisiert man den teils intransparenten Spießrutenlauf durch die Regale.
„Der tägliche Einkauf wird für Konsumenten immer mehr zum Spießrutenlauf“, kritisiert die Arbeiterkammer Niederösterreich. Denn die Tricks der Unternehmen werden immer dreister. Sind versteckte Preiserhöhungen in den Supermärkten schon länger gängige Praxis, indem bei gleichem Preis der Packungsinhalt klammheimlich verringert wird, gingen Produzenten seit Beginn der Teuerung einen Schritt weiter.
375 statt 500 Gramm
Nun sinkt nicht nur der Inhalt bestimmter Produkte, sie werden gleichzeitig auch teurer. In der Fleischtasse befinden sich nur mehr 375 Gramm statt 500 Gramm, Hygieneartikel enthalten nur mehr zehn Stück anstelle von zwölf, der Inhalt von Fertiggerichten sinkt von 250 auf 220 Gramm. Und das bei Mehrkosten von durchschnittlich zehn Prozent. „Der Produktpreis sieht so auf den ersten Blick akzeptabler aus. Der Grundpreis steigt aber deutlich höher an“, wissen die Berater, bei denen sich die Beschwerden mittlerweile regelrecht häufen.
Aktuell gibt es eine deutliche Zunahme an Anfragen. Transparenz für Konsumenten ist in Zeiten der anhaltenden Teuerung wichtiger denn je.
Markus Wieser, Präsident der NÖ Arbeiterkammer
Bild: AKNÖ
Gesetzlich lassen sich die Unternehmen dabei nichts zu Schulden kommen. „Je kreativer die Größe und undurchschaubarer die Verpackung ist, desto schwieriger wird aber der tägliche Einkauf“, nennt man bei der Arbeiterkammer etwa ein Gesichtswasser, dessen Verpackung dreimal so groß ist wie der Inhalt. „Es ist daher besonders wichtig, die Konsumenten umfassend zu informieren und aufzuklären, um eine gute Entscheidung beim Einkauf treffen zu können“, so Präsident Markus Wieser.
Vergleichen lohnt sich
Wichtigstes Kriterium für die Einschätzung eines Preises seien die Kosten pro Stück, 100 Gramm oder 100 Milliliter. „Diese müssen weitgehend ausgewiesen sein“, so Wieser. Er verweist etwa auf das von der Kammer unterstützte Online-Portal preisrunter.at – das tagesaktuell Preise in Supermärkten vergleicht. Es sei zum Staunen, welche Erhöhungen dort mitunter sichtbar werden, so Wieser.
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