Zur Premierenfeier wählte man mit dem "Festival of Speed" im britischen Goodwood einen Ort, der als Reminiszenz an den klassischen Shooting Brake englischer Provenienz interpretiert werden kann. Während diese, ausgehend vom Aston Martin DB5, mehr oder weniger Einzelstücke bleiben, geht der schwäbische Shooting Brake der Moderne in Serie. Zum Jahresende dürften die ersten Exemplare ausgeliefert werden. Preislich wird sich der Shooting Brake deutlich oberhalb des normalen CLS bewegen, der als 250 CDI 64.000 Euro kostet. Der fällige Aufschlag wird gut 3.000 Euro betragen.
Es ist dem Designteam um Gordon Wagener gelungen, die Form des CLS auf einen Kombi zu übertragen. Tatsächlich sorgen die sehr spitz zulaufenden hinteren Seitenscheiben dabei für einen coupéhaften Auftritt. Die eigentliche Dachlinie wird so geschickt kaschiert. Anders als bei den historischen Vorbildern, die zwei Coupé-Türen mit der Heckklappe eines Kombis verbanden, wird beim CLS aus einem Viertürer das Nutzfahrzeug, wobei der Nutzen in diesem Fall hinter dem sportiven Stil klar zurückstehen muss.
Der CLS ist, viel mehr als beispielsweise das T-Modell der E-Klasse, dem Design und der Eleganz und nicht zuletzt dem Luxus verpflichtet. Gleichwohl fast sein Laderaum, der optional mit Kirschholz getäfelt und mit kontrastierenden Intarsien aus Räuchereiche versehen ist, bis zu 1.550 Liter, wenn man die Rücksitze umklappt. Im Normalfall sind auch 590 Liter wohl absolut ausreichend, um auf einer kleinen Urlaubsreise die Chateaus der Champagne zu besuchen und ein paar standesgemäße Mitbringsel zu transportieren. Die Heckklappe öffnet und schließt sich selbstredend automatisch. Die serienmäßige Luftfederung gleicht die Auswirkungen der Beladung auf das Fahrwerk aus und sorgt für angemessenen Fahrkomfort.
Zwei mal zwei und vier mal vier
Zwei Diesel und zwei Benzinmotoren stehen zur Wahl, allesamt aus dem Konzernregal bestens bekannt. Als Basisaggregat fungiert der 250 CDI, der aus 2,1 Liter Hubraum 204 PS und 500 Newtonmeter erzeugt. Mit einem Normverbrauch von 5,3 Liter und CO2-Emissionen von 139 Gramm ist er der Sparmeister der Baureihe. Als einziger begnügt er sich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Alle anderen Motoren beschleunigen den Shooting Brake bis auf die üblichen 250 km/h. Der zweite Diesel im Angebot ist der CLS 350 CDI mit 265 PS, 620 Nm und einem Normverbrauch von glatten sechs Litern ( CO2: 159 g/km).
Während die europäischen Kunden die Diesel bevorzugen werden, dürfte der Rest der Welt sich an den beiden Direkteinspritzern der Ottofront erfreuen. Der Sechszylinder CLS 350 schöpft aus 3,5 Liter Hubraum 306 und begnügt sich im Mittel mit 7,3 Liter (CO2: 169 g/km). Die vorläufige Spitzenmotorisierung stellt der 4,6-Liter-V8 im CLS 500 dar. Seine 408 PS sorgen für sportliche Fahrleistungen. So beschleunigt er den Luxusliner in 5,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Im Mittel benötigt er 9,2 Liter Super. Sowohl den Achtzylinder wie auch den stärkeren Diesel bietet Mercedes optional mit Allradantrieb an.
Als neustes Modell der Marke verfügt der Shooting Brake über die übliche Armada elektronischer Helfer, die den Wagen nicht nur selbsttätig einparken, sondern optional auch eigenständig die Fahrtrichtung korrigieren, falls der Fahrer gerade von der Opulenz seines Innenraums abgelenkt sein sollte. Damit er auch nächstens seine Umwelt besser wahrnehmen kann, bietet Mercedes dynamische Voll-LED-Scheinwerfer an, die erstmals auch mit dem adaptiven Fernlichtassistenten kombinierbar sind.
Weil ein Fahrzeug wie dieses das Streben nach Individualität schon mit seiner äußeren Form unterstreicht, offeriert Mercedes für das Interieur gleich fünf verschiedene Farbtöne und drei Holz und Lederarten. Formal entspricht die Ausführung der Instrumente und Polster dem Viertürer, aber die Farbauswahl ist exklusiv für den Shooting Brake reserviert.
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