Brief an Reedereien

Jemen: Houthis verbieten Durchfahrt von Schiffen

Ausland
22.02.2024 17:39

Die Houthi-Miliz hat am Donnerstag offiziell die Durchfahrt von Schiffen in den von ihnen kontrollierten Gewässern vor dem Jemen untersagt. Vor der Küste ist indes erneut ein Frachtschiff mit Raketen angegriffen worden und dabei in Brand geraten.

Die Miliz hat eigenen Angaben zufolge am Donnerstag ein Schreiben an Reedereien und Versicherungen mit Bezug zu Israel, den USA und Großbritannien geschickt. Darin verbieten sie die Durchfahrt durch das Rote Meer, den Golf von Aden und das Arabische Meer, falls die Transporte mit Israel in Zusammenhang stehen.

Erstes Schreiben auf Schifffahrtsbranche
Es ist das erste formale Schreiben der Rebellengruppe an die Schifffahrtsbranche. Absender des Textes ist ein „Humanitäres Koordinationszentrum“ der Houthis. „Das Zentrum wurde in Sanaa eingerichtet, um die sichere und friedliche Durchfahrt von Schiffen und Booten zu koordinieren, die keine Verbindung zu Israel haben“, sagte ein hochrangiges Houthi-Mitglied zur Nacvhrichtenagentur Reuters.

Am Jemen führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel entlang, durch die Frachter vom Indischen Ozean über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer erreichen. In den vergangenen Wochen haben die Rebellen vom Jemen aus wiederholt Handels- und Kriegsschiffe im Roten Meer beschossen.

Tausende Kilometer lange Umwege
Zahlreiche Containerschiffe meiden daher die wichtige Meeresstraße und wählen stattdessen einen Tausende Kilometer langen Umweg rund um Afrika. Die USA und Großbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Houthi im Jemen durchgeführt.

Die Houthi werden vom Iran unterstützt und haben sich mit der radikal-islamischen Hamas solidarisiert, die im Gazastreifen Krieg gegen Israel führt. Sie haben wiederholt erklärt, erst dann ihre Angriffe im Roten Meer einzustellen, wenn im Gazastreifen eine Waffenruhe vereinbart wurde und Lebensmittel sowie Hilfsgüter in das von Palästinensern bewohnte Küstengebiet gelassen werden.

Feuer auf Frachter nach Raketenangriff 
Laut der zur britischen Marine gehörenden Stelle für Handelsschifffahrt UKMTO wurde Donnerstag früh etwa 70 nautische Meilen südöstlich der jemenitischen Hafenstadt Aden ein Frachter mit zwei Raketen beschossen, worauf ein Feuer an Bord ausbrach (siehe Posting auf X unten).

Streitkräfte der internationalen Allianz zum Schutz der Seewege seien im Einsatz, um auf den Vorfall zu reagieren, hieß es weiter. Schiffe in der Region wurden zur Vorsicht aufgerufen und gebeten, verdächtige Aktivitäten zu melden.

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