Triumph für „Nova-C“

Erste kommerzielle Mondlandung ist geglückt

Wissenschaft
23.02.2024 06:22

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine kommerzielle Landung auf dem Mond geglückt. Der Lander „Nova-C“ des US-Unternehmens Intuitive Machines setzte in der Nacht zu Freitag in der südlichen Region des Erdtrabanten auf. Nasa-Chef Bill Nelson sprach von einem „Triumph“.

Es ist die erste - wenn auch unbemannte - US-Mondlandung seit den legendären Apollo-Missionen vor mehr als 50 Jahren.

In welchem Zustand sich „Nova-C“ nach der Landung befand, war zunächst nicht klar. Es seien zunächst nur schwache Signale empfangen worden, hieß es aus dem Kontrollzentrum. Man arbeite daran, stärkere Signale zu bekommen und mehr über den genauen Zustand des Landers zu erfahren.

Zuerst herrscht Anspannung - dann ist die Erleichterung groß. Der Versuch ist geglückt! (Bild: © 2023 Houston Chronicle)
Zuerst herrscht Anspannung - dann ist die Erleichterung groß. Der Versuch ist geglückt!

„Nova-C“ war vor rund einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine „Falcon 9“-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk. Die Mission ist Teil des Nasa-Programms „CLPS“ (Commercial Lunar Payload Services).

Über „Nova-C“

Der „Nova-C“-Lander mit dem Spitznamen „Odysseus“ ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung befördern. Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem Material belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.

Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich. Intuitive Machines bekam für die „Nova-C“-Mission rund 77 Millionen Dollar.

Bilder der „Nova-C“-Mission:

Die Erleichterung nach der geglückten Mondlandung ist groß.  (Bild: Intuitive Machines)
Die Erleichterung nach der geglückten Mondlandung ist groß. 
(Bild: © 2023 Houston Chronicle)
(Bild: NASA)
(Bild: Intuitive Machines)
Technisch höchst anspruchsvoll
Mondlandungen nur selten von Erfolg gekrönt

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die „Peregrine“-Kapsel los - ebenfalls Teil des „CLPS“-Programms der Nasa.

Schon kurz nach dem Start gab es jedoch Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte „Peregrine“ in der Erdatmosphäre.

Kurz darauf setzte der Lander „SLIM“ (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung.

Erst nach tagelangem Stromausfall konnte „SLIM“ dann doch noch in Betrieb gehen. Damit ist Japan - nach den USA, Russland, China und Indien - das fünfte Land, das erfolgreich eine unbemannte Landung auf dem Mond vollbracht hat. Im April vergangenen Jahres war eine japanische Firma mit einer ähnlichen Mission gescheitert.

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