Schwere Vorwürfe gegen einen in Salzburg praktizierenden Arzt: Der Mediziner soll Patienten eine Fake-Abnehmspritze verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft Steyr ermittelt daher unter anderem wegen des Verdachts auf schwere Körperverletzung gegen ihn. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Medikament Ozempic ist derzeit in vieler Munde: Die eigentlich für Diabetiker entwickelte Arznei wird vielerorts zum Gewichtsverlust eingesetzt. Ein Arzt soll nun Fälschungen der Abnehm-Spritze an Patienten ausgegeben haben.
Vier Opfer
„Aktuell gehen wir von vier Opfern aus“, sagt Andreas Pechatschek, Erster Staatsanwalt der zuständigen Ermittlungsbehörde in Steyr, zur „Krone“. „Es gibt noch zwei weitere Beschuldigte, die den Arzt beliefert haben sollen“, so Pechatschek weiter. Dabei handle es sich um zwei in Oberösterreich wohnhafte Unternehmer, deshalb sei auch die Staatsanwaltschaft Steyr zuständig.
Fälschung mit Insulin
Ins Rollen kamen die Ermittlungen zu dem Fall laut einem Bericht der „OÖN“ durch eine 32-jährige Patientin. Sie soll das Medikament vorigen Herbst von besagtem Arzt verkauft bekommen haben. Statt dem versprochenen Wirkstoff soll es sich dabei aber um reines Insulin gehandelt haben - also eine Fälschung. Die Patientin soll eine Unterzuckerung erlitten haben.
Ermittlungen laufen
Ob Arzt und Zulieferer wussten, dass es sich bei den Medikamenten offenbar um Fälschungen handelte, ist noch unklar. Neben des Verdachts auf schwere Körperverletzung ermittelt die Staatsanwaltschaft auch noch wegen möglicher Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz gegen den Mediziner. „Wir warten noch auf die Krankengeschichten der Patientinnen und müssen noch Gutachten einholen“, sagt Pechatschek zum Ermittlungsstand. Für den beschuldigten Arzt sowie die Zulieferer gilt die Unschuldsvermutung.
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