Ski-Star Marco Odermatt hat seine Riesentorlauf-Siegesserie am Samstag weiter ausgebaut. Der Schweizer gewann in Palisades Tahoe saisonübergreifend das zehnte Weltcup-Rennen in der Disziplin und fixierte so den eigentlich schon lange feststehenden dritten Gewinn des Gesamtweltcups auch rechnerisch.
Der Norweger Henrik Kristoffersen und US-Lokalmatador River Radamus besetzten die weiteren Stockerlplätze. Raphael Haaser schaffte als Siebenter sein bestes Riesentorlauf-Ergebnis.
Manuel Feller (+1,89) belegte unmittelbar hinter seinem Teamkollegen den achten Platz, Lukas Feurstein (+2,27) punktete als Zehnter stark. Stefan Brennsteiner und Joshua Sturm (Halbzeit-15. mit Startnummer 44) schieden im Finale aus. Bei Patrick Feurstein, Dominik Raschner und Kilian Pramstaller hatte es mehr oder weniger knapp nicht für den zweiten Durchgang gereicht.
Odermatt setzte sich mit der Laufbestzeit am Vormittag und der sechstbesten Zeit in Teil zwei durch. Nur 0,12 Sekunden lag er am Ende vor Kristoffersen, der sich nach einer Setup-Umstellung bärenstark präsentierte und erstmals in dieser Saison einen Riesentorlauf-Podestplatz holte. Für Radamus (+1,37) war es überhaupt das erste Top-drei-Finish in seiner Karriere.
1001 Punkte vor Feller
In der Gesamtweltcup-Wertung liegt Odermatt nun 1001 Punkte vor Feller und ist damit von dem Tiroler oder einem anderen Konkurrenten auch in der Theorie nicht mehr einzuholen. Zehn Rennen stehen noch auf dem Programm. Beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm wird er zum dritten Mal die große Kugel in Empfang nehmen, praktisch nicht mehr zu nehmen sind ihm auch die Kugeln in Riesentorlauf und Super-G. Auch die Abfahrtswertung könnte Odermatt gewinnen und damit als dritter Mann nach Pirmin Zurbriggen und Hermann Maier viermal Kristall in einer Saison.
Er sei „überglücklich, dass es das dritte Mal jetzt geklappt hat, auch wenn es sich jetzt heute nicht nach einem Gesamtweltcup-Sieg anfühlt“, sagte Odermatt im ORF-Interview. „Schade natürlich wegen der vielen Verletzungen, die dieses Duell ein bisschen vorentschieden haben“, ergänzte er und spielte damit auf die Ausfälle von Kollegen wie Marco Schwarz, Aleksander Aamodt Kilde oder Alexis Pinturault an. Der Kärntner Schwarz lag bis zu seinem Kreuzbandriss Ende Dezember in Bormio Kopf an Kopf mit Odermatt.
Hier der Endstand:
Sein 35. Weltcup-Sieg war auch der 21. im Riesentorlauf. Längere Siegesserien als zehn Rennen in Folge hatten nur der Schwede Ingemar Stenmark (14 Riesentorläufe/1978-1979) und die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll (11 Abfahrten/1972-1974) hingelegt. Gestartet hatte Odermatt seinen Lauf nach seiner bisher letzten Niederlage in dieser Disziplin, diese hatte ihm vor einem Jahr in Palisades Tahoe Schwarz zugefügt.
Hier der Weltcupstand:
„Wahnsinn, was der Hund aufführt“
„Wahnsinn, was der Hund aufführt“, kommentierte Feller die Leistungen des Schweizers. Der Tiroler sagte, der trockene Schnee in Nordamerika „setzt mir körperlich extrem zu, vor allem mit der Reise noch dazu“. Daher nehme er das Ergebnis gerne mit. Haaser war in der Endabrechnung nur eine Hundertstelsekunde schneller als sein engerer Landsmann. „Im zweiten Durchgang war ein ziemlicher Bock dabei, der auch in die Hose hätte gehen können. Ich glaube, in Anbetracht dessen kann ich mit dem Resultat sehr, sehr zufrieden sein“, betonte er.
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