In vier von neun Bundesländern muss neben der ORF-Gebühr auch eine Landesabgabe bezahlt werden. Diese kommt Kunst und Kultur zugute. In Tirol beläuft sich der monatliche Betrag dafür auf 3,10 Euro. Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“, hat zum Taschenrechner gegriffen und eine klare Meinung zu dem Thema.
Es gibt Tage, da darf man auch einmal auf sich selbst stolz sein, sich - so wie es für viele Politiker selbstverständlich ist - selbst auf die Schulter klopfen. Irgendwie hatte ich dieses Gefühl, als mir dieser Tage die ORF-Zwangsgebühr abgebucht wurde. Denn ich gehöre zu jenen Zahlern aus vier Bundesländern, die zum ORF-Beitrag noch eine Landesabgabe dazugeben müssen. 3,10 € im Monat.
Klingt nach wenig. Nicht einmal ein Verlängerter oder ein kleines Bier werden manche sagen. Also warum lamentieren? Multipliziert man diese 3,10 € aber mit der Zahl 340.000 - in etwa so viele Haushalte gibt es in Tirol - sind das eine Million Euro monatlich. Ergibt zwölf Mille pro Jahr.
Und für wen oder was? Zweckgebunden, um „Kultur- und Bildungsangebote sowie Denkmalpflege zu fördern“, heißt es dazu offiziell. Als Beispiele werden Platzkonzerte und Büchereien genannt. Ich trage also zusätzlich zu meiner Steuerlast - die sich sehen lassen kann - auch noch dazu bei. Wenn ich also bei der Prunk-Bibliothek in Innsbruck oder einem dieser meist spärlich besuchten Platzkonzerte vorbeigehe, bin ich stolz auf mich, da ich das mitfinanziere.
Dass ich als begeisterter Sportler und Sportfan mein Geld lieber für diesen Bereich, insbesondere den Nachwuchs, investiert sehen würde, ist mein Problem. So wie auch das unsägliche ORF-Programm, das ich für meine Zwangsabgabe präsentiert bekomme. Aber man kann sich eben nicht immer aussuchen, was mit dem eigenen, versteuerten Geld passiert.
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