Entscheidung gefallen

Bregenzer Bahnhof bleibt am jetzigen Standort

Vorarlberg
24.02.2024 10:10

Der Neubau des Bahnhofs Bregenz an seinem alten Standort scheint vom Tisch zu sein. Ein Bewertungsgremium hat sich am Freitag für eine Variante ausgesprochen, in der der neue Bahnhof an seinem jetzigen Standort errichtet wird. Die Pläne werden am 21. März der Stadtvertretung zum Beschluss vorgelegt.

Im vergangenen Jahr ist ein Entwurf des Wiener Büros Studio VlaySteeruwitz in einem städtebaulichen Wettbewerb als Sieger hervorgegangen. Das Siegerprojekt wurde in weiterer Folge in sechs Varianten weiterentwickelt. Am Freitag hat sich nun das Gremium (bestehend aus Vertretern der Stadt und des Landes) für die Variante „4a“ entschieden.

Diese Planungen sehen vor, dass der Bahnhof am derzeitigen Standort verbleibt. Er soll als Mobilitätsdrehscheibe fungieren, aber auch als Verteilerzentrum und Frequenzbringer im Schnittpunkt der Quartiere Seequartier, Seestadt und Festspielbezirk mit einem Bahnhofsplatz, „der einer Landeshauptstadt würdig ist“, wie es hieß. Der Festspielbezirk werde mittels attraktiver und großzügiger Unterführung erschlossen.

Derzeit haben die Bregenzer beste Chancen auf den Titel „hässlichster Bahnhof Österreichs“. (Bild: sos)
Derzeit haben die Bregenzer beste Chancen auf den Titel „hässlichster Bahnhof Österreichs“.

Die Landesstraße (L202) wird in dieser Variante ab der Mehrerauerbrücke bahnparallel verlegt. Somit könne die Mehrerauerbrücke an der derzeitigen Position erhalten bleiben. Der Busbahnhof soll straßenparallel auf dem Gebiet des derzeitigen Bahnhofs und Teilen des Seequartiers errichtet werden. Das ermögliche eine nahtlose Eingliederung in den öffentlichen Bahnverkehr samt idealer Bedingungen für den Umstieg. Das Seequartier seinerseits umfasst Wohn- und Gewerbeflächen. Für die Seestadt sind drei Baukörper mit unterschiedlichen Höhen und attraktiven Erdgeschosszonen vorgesehen.

Zitat Icon

Mein Anliegen war und ist immer möglichst rasch den bisherigen Schandfleck Bahnhof Bregenz durch eine Mobilitätsdrehscheibe der Zukunft zu ersetzen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg ist gelungen. Als nächster Schritt ist ein Grundsatzbeschluss zur Best-Variante 4a in der Bregenzer Stadtvertretung nötig. Bei aller Euphorie, es liegt noch viel Knochenarbeit vor uns

(Bild: Mathis Fotografie)

Landesrat Daniel Zadra (Grüne)

 Alle Mitglieder des Bewertungsgremiums bestehend aus Eigentümern, ÖBB, Stadtpolitik und Land seien gewillt, diese Pläne umzusetzen. Laut Aussagen von Ritsch vom vergangenen Jahr wird die Bauzeit für den neuen Bahnhof in etwa drei Jahre betragen.

In Stein gemeißelt ist die Umsetzung dieser Variante freilich noch nicht. Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne) sagte in einer Aussendung, dass die wirkliche Arbeit erst beginne. Es seien noch viele Fragen offen und einige Knackpunkte vorhanden. So seien eine mögliche Verlegung der Landesstraße, Grundstückstäusche, die Einbettung ins übergeordnete Radnetz und verkehrliche Fragen noch zu klären.

Bürgermeister Michael Ritsch stehen wohl noch zähe Verhandlungen hinsichtlicher einer Finanzierung bevor. (Bild: Amt der Landeshauptstadt Bregenz/Kuzmanovic)
Bürgermeister Michael Ritsch stehen wohl noch zähe Verhandlungen hinsichtlicher einer Finanzierung bevor.

Bürgermeister Ritsch hatte bereits im vergangenen Jahr die Verlegung der L202 für den Bahnhofs-Neubau gefordert, an den Kosten wollte sich die Stadt aber nicht beteiligen. Daraufhin hatte Verkehrslandesrat Marco Tittler (ÖVP) festgestellt: „Eine gänzliche Übernahme der Kosten von Straßenumlegungen aufgrund städtebaulicher Projekte würde zu Lasten anderer Gemeinden gehen und wäre aufgrund der Vielzahl an Projekten durch das Land auch nicht zu finanzieren.“ Der überwiegende Teil der Kosten werde, so diese Lösung kommen soll, vom Antragsteller zu tragen sein. Es bestehe aber die Bereitschaft des Landes, einen Teil der Kosten mitzutragen.

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Vorarlberg-Krone
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