Philipp Hochmair

Neuer Jedermann: „Sätze sind wie Faustschläge“

Oberösterreich
24.02.2024 13:15

Philipp Hochmair, der neue „Jedermann“ am Salzburger Domplatz, ist nicht nur ein Schauspielstar, sondern entstaubt mit seiner Band „Die Elektrohand Gottes“ große Literatur: Am 1. März wird er in Linz einen Text von Adalbert Stifter mit Beats aufmischen. Im „Krone“-Talk verrät er auch, wie sich das 50. Lebensjahr anfühlt und was er aktuell dreht.

Philipp Hochmair wird ab 20. Juli als reicher Mann, als „Jedermann“, am Salzburger Domplatz lieben - und sterben. Anlässlich seines 50. Geburtstags im Oktober 2023, wir berichteten darüber, bringt er nun Adalbert Stifters „Der Hagestolz“ auf die Bühne. „Unsere Neuinterpretation ist eine Erinnerung daran, dass in den Geschichten von gestern auch Fragen und Antworten von heute verborgen sind“, sagt er im „Krone“-Talk. Am Freitag, 1. März ist im Posthof Linz die OÖ-Premiere.

„Krone“: Sie sind derzeit 50 Jahre alt, wie fühlt sich das an? 
Philipp Hochmair:
 Nicht wesentlich anders als der 40er. (lacht)

Gibt es da eine Verbindung zum „Hagestolz“?
In dieser Erzählung von Adalbert Stifter erleben wir die Perspektive des jungen Victors und die seines gealterten Onkels auf das Leben. Eine Konfrontation zweier ganz unterschiedlicher Sichtweisen, verpackt in einen duellartigen Dialog. Der eine hat das Leben noch vor sich, der andere schon hinter sich. Und ich habe das Gefühl, mich genau zwischen den beiden zu befinden – beide sprechen mir gleichzeitig aus der Seele.

Hochmair rezitiert, flankiert von Live-Musik (Bild: Stephan Brückler)
Hochmair rezitiert, flankiert von Live-Musik
(Bild: Stephan Brückler)

Für viele ist die Literatur Stifters ja eher langweilig, wie ist Ihr Blick darauf?
Vielleicht sind die opulenten Naturbeschreibungen für manche Leser nicht so zugänglich? Für mich ist das alles sehr erfrischend. Diese gewaltigen Sätze, die mich wie Faustschläge erreichen und eine Welt beschreiben die schon lange in unserer modernen Zeit verloren gegangen ist.

Sie mischen Klassiker - Goethe, Kafka, Schiller - mit Beats, Rhythmen, experimentellem Sound auf. Was passiert da?
Das ist die große Frage! Geht das überhaupt und wohin führt das? Das auszuprobieren, auch eine Verbindung zwischen damals und heute herzustellen - das beschäftigt mich einfach sehr.

Verraten Sie uns Ihre Beziehung zu Oberösterreich?
Meine Familie väterlicherseits kommt aus Oberösterreich. Meine Kindheitserinnerungen an eine unbeschwerte Zeit bei Großmutter im Hausruckviertel machen mich gewissermaßen auch zum Oberösterreicher.

Sie sind der neue „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen: Bereiten Sie sich schon vor und wann beginnen die Proben? 
Die Proben beginnen Anfang Juni. Und natürlich bin ich jetzt schon in einer freudigen Vorspannung darauf.

Würden Sie uns noch Ihren wichtigsten Filmdreh heuer verraten? 
Aktuell drehe ich „Deep“: Eine Avantgarde-Mini-Serie in Frankreich auf Französisch, die im Zweiten Weltkrieg spielt.

Service:
 Philipp Hochmair und „Der Hagestolz“ u.a.: 1. März, Posthof Linz; 8. März, Stadttheater Hallein, Salzburg; 10. März, Tischlerei Melk, Niederösterreich; 
8. Juni, Universität Salzburg; 16. Juni, Theater Meggenhofen, Oberösterreich.

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