Firmenchef warnt

Junge Familien können sich Hausbau kaum leisten

Oberösterreich
25.02.2024 13:00

Die Baubranche hat weiter zu kämpfen. Im vergangenen Jahr gab es einen starken Rückgang bei den Häuslbauern. Vor allem junge Menschen tun sich  schwer, Eigentum zu finanzieren. Dafür boomt Sanieren weiterhin sehr. Wir haben mit dem Chef einer Baufirma gesprochen. 

„Bei uns sind die Aufträge für Einfamilienhäuser um 80 Prozent zurückgegangen“, sagt Christian Wimberger, Chef von Wimberger Haus. Der Grund ist schnell erklärt: „Vor allem die klassische junge Familie mit zwei Kindern kann sich derzeit kaum einen Hausbau leisten“, so der Experte. Deshalb hält er die zuletzt angedachte 100.000-Euro-Prämie für Häuslbauer für durchaus sinnvoll.

Christian Wimberger (Bild: Wenzel Markus)
Christian Wimberger

Prämie ein guter Ansatz
Der Plan von Wirtschaftskammer und Gewerkschaft: Wer sein erstes Eigenheim baut oder anschafft, soll einen Bonus von 20 Prozent der Kosten, maximal aber 100.000 Euro, vom Staat als Zuschuss erhalten. Dieses „Geschenk“ wäre wie Eigenkapital, um dann als Privater leichter als jetzt einen Bankkredit zu erhalten. „Das würde natürlich vielen helfen. Es muss aber gerecht sein“, so Wimberger.

Neue Geschäftsfelder für die Baufirmen
Jammern will er aber nicht: „Wir haben uns rechtzeitig umgestellt. Denn Sanierungen boomen weiter. Sowohl bei thermischen Sanierungen, als auch beim Tauschen von Kesseln und bei PV-Anlagen läuft das Geschäft gut. Wir können uns nicht beklagen, sagt er. Denn laut Wimberger investieren die Menschen wieder, weil sie gesehen haben, dass es nicht mehr billiger wird. Und auch die zahlungskräftige Kundschaft, bei denen Geld keine Rolle spielt und kein Kredit notwendig ist, würde wieder bauen. „Da sehen wir einen Trend zu großen Häusern“, so der Chef.

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Für junge Familien ist es derzeit fast unmöglich, sich ein Eigenheim zu schaffen. Da würden die 100.000 Euro Prämie natürlich schon sehr vielen helfen.

Baumeister Christian Wimberger

Ein neues Haus auf dem Elternhaus
Einen neuen Trend sieht Christian Wimberger ebenfalls stetig größer werden, denn der klassische Ausbau von Einfamilienhäusern passiert mittlerweile etwas anders: Auf die bestehende Bausubstanz wird immer öfter ein Fertigteilhaus aus Holz gesetzt. „Das hat natürlich weniger Gewicht und macht deshalb Sinn.“

Denn wer keinen Grund oder Geld geschenkt bekommt, der baut derzeit wieder vermehrt sein Elternhaus aus, das spart Kosten.

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