Seit Ende Mai 2023 saß der rechtsextreme Buchautor Herbert Fritz ohne Anklage oder Urteil in Afghanistan in Haft. Nun darf seine Familie in dieser Angelegenheit aufatmen: Nach Interventionen von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer kam der 84-Jährige nun frei und durfte Afghanistan verlassen.
Nachdem im Dezember trotz politischer Interventionen ein Weihnachtswunder noch ausgeblieben war, ist es nun so weit: Fritz ist nach 282 Tagen Gefangenschaft wieder ein freier Mann. Er konnte am Sonntag Afghanistan per Flugzeug verlassen. Am Nachmittag ist er in Doha gelandet und reist von dort aus weiter nach Österreich.
Diplomatie „auf Augenhöhe“
Aus dem Kanzleramt heißt es: „Die Freilassung von Herrn Herbert Fritz aus dem Gefängnis in Afghanistan zeigt, wie sehr sich langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe in der Diplomatie bewährt.“ Bundeskanzler Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg hätten sich wiederholt für die „Freilassung und Rückkehr“ des Österreichers eingesetzt.
„Wir danken insbesondere unseren Partnern in Katar und der EU-Vertretung in Kabul für die diskrete und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die schlussendlich dazu geführt hat, dass Herr Fritz wieder nach Österreich zurückkehren kann“, teilte das Außenministerium mit.
Seit Mai als Justiz-Opfer der Taliban in Haft
Der 84-Jährige ist ein bekennender Rechtsextremist und sogar Gründungsmitglied der im Jahr 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP). Seit seinem Lokalaugenschein im Mai im Land der Taliban - der ehemalige Lehrer bereist seit Jahrzehnten gefährliche Orte rund um den Globus - saß Fritz als Justiz-Opfer der Taliban hinter Gittern.
Das Außenministerium erklärte im Dezember: „Seit der Festnahme stehen wir mit seiner Familie in laufendem Kontakt, betreuen ihn über die zuständige österreichische Botschaft in Islamabad und die EU-Vertretung in Kabul so gut wie möglich und bemühen uns intensiv um seine Freilassung.“ Die Familie bat sogar Bundespräsident Alexander Van der Bellen um Hilfe.
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