Fünf weibliche Opfer an einem Tag klagen an! Das weltweite Medienecho zu den Bluttaten in Wien ist groß. Schockierend: Der Messer-Angriff in dem Erotikklub dürfte eiskalt geplant gewesen sein.
Dieses Geständnis lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Ebadullah A. (27), ein Asylwerber aus Afghanistan, wollte einfach töten. Er hasst Frauen, und Stimmen haben ihm befohlen, sie zu töten. Er versteckte Freitagabend ein Messer in seiner Jacke, spazierte in den Erotikklub Studio in der Wiener Engerthstraße und tat, was ihm „befohlen“ wurde. Töten! Drei Frauen hat er, wie berichtet, eiskalt niedergemetzelt - ohne Rücksicht auf Verluste.
Zwei asiatische Liebesdienerinnen wurden hingerichtet, offenbar auch die Betreiberin des Etablissements. „Ich seh sie normalerweise jeden Tag in der Früh“, sagt Nachbar Muzaev (32). „Doch seit Freitag ist sie weg.“ Was sich in den vergangenen Tagen in Wien abgespielt hat, sorgt für weltweites und mediales Entsetzen. Denn nicht nur die drei Frauen im Sexklub wurden Opfer von unfassbarem Hass, auch Claudia R. (51) und ihre 13-jährige Tochter Carmina mussten sterben. Sie wurden gewürgt und mit bloßen Fäusten erschlagen. Unter Tatverdacht: Christian R. (53), Ehemann und Papa der Opfer. Von ihm fehlt jede Spur.
Ebadullah A. hingegen sitzt in Haft. Er spricht unaufgeregt, pfeift auf alles - einen Verteidiger lehnt er ab.
Opferschutz hat Vorrang
In einer ersten Stellungnahme zeigt sich Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) zutiefst bestürzt über die Tragödien: „Österreich verfügt mittlerweile über ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem, leider lässt sich auch dadurch nicht jeder einzelne Fall von Gewalt verhindern, gerade wenn es im Vorfeld keine Hinweise gab.“
Indes machte die „Krone“ den Faktencheck zu Frauenmorden im Land. Die heimische Kriminalpolizei und der Opferschutz haben in Bezug auf die aktuellen Tragödien klargestellt, dass nicht jeder Frauenmord automatisch mit häuslicher Gewalt in Verbindung gebracht werden sollte.
Österreich verfügt mittlerweile über ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem, leider lässt sich auch dadurch nicht jeder einzelne Fall von Gewalt verhindern, gerade wenn es im Vorfeld keine Hinweise gab.
Susanne Raab, Familienministerin
Fakt ist, dass die Betretungsverbote (BV) gestiegen sind, was aus Sicht der Exekutive sogar positiv zu bewerten ist. Denn genau in diesen Fällen ist ein Frauenmord in weiterer Folge nur im Ausnahmefall die „Regel“. Von den 26 Tötungsdelikten im Vorjahr gab es nur in einem Fall Betretungsverbote im Vorfeld. Meist schlagen heimische „Killer“ in der Familie zu. Ein Blick in die langjährige Statistik von 2010 bis 2020 erklärt weiters, dass naturgemäß die Zahl an einheimischen „Killern“ des männlichen Geschlechts überwiegt.
Tatwaffe meist Stichwaffe
Statistisch gesehen schlagen die Mörder auch meist im Familienkreis mit Stichwaffen zu. Wichtig zu beachten ist aber, dass die Gesamtanzahl der Tötungsdelikte pro Jahr in Österreich vergleichsweise niedriger ist als im EU-weiten Schnitt. Im Gegenzug sehen die Experten laut einer Studie auch ein alarmierendes Signal bei der schieren Anzahl der Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen. Diese sind beim europäischen Mittel im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung rückläufig, während sie hierzulande ansteigen. Gegen kriminelle Energie, Amokläufe oder auch „Stimmen im Kopf“ sind Fahnder und Politik aber machtlos.
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