Um bis zu 220 (!) Prozent teurer wurden für Bewohner der Robert-Stolz-Anlage in Wiener Neustadt Heizung und Fernwärme. Der Firma für die Abrechnung droht nun die Kündigung.
Groß war das Interesse an der Mieterversammlung der Robert-Stolz-Anlage, mehr als 120 Bewohner waren der Einladung gefolgt. Kein Wunder, geht es für viele von ihnen um nicht weniger als ihre Existenz. Denn die Kosten für Heizung und Fernwärme waren dort – wie berichtet – geradezu explodiert. Eine Jungfamilie mit zwei Kindern muss nun zusätzlich zur 900-Euro-Miete noch 500 Euro statt bisher 170 Euro für Fernwärme zahlen.
Es kann doch nicht sein, dass die Mieter hier willkürliche Abrechnungen bekommen, bei denen sich niemand auskennt. Laut Prüfung wurden sie nicht periodenrein durchgeführt.
Klaus Schneeberger, Bürgermeister von Wiener Neustadt
Bild: DORISSEEBACHER
Dabei hätte es zu so einer Steigerung nicht kommen dürfen, denn die Gesamtkosten für die Fernwärme der gesamten Anlage mit 550 Mietern sind lediglich von 48.000 auf 52.000 Euro angewachsen. Doch irgendwo zwischen der Stadt, der die Wohnungen gehören, der Wohnungsgesellschaft EGW, die die Wohnungen verwaltet, der EVN, die sie mit Fernwärme versorgt, und der Abrechnungsfirma Techem ist es zu einem Irrtum gekommen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem Letztere.
Eine letzte Chance
Techem behauptet, dass der Fehler darin liege, dass sie und die EVN andere Abrechnungszeiträume haben. Bürgermeister Klaus Schneeberger wurde bei der Versammlung jedoch deutlich: „Ich habe kein Vertrauen mehr in Techem“, stellte er klar. Er möchte daher ein anderes Unternehmen damit betrauen. Sollten die nächsten Abrechnungen nicht passen, dann droht Techem mit Jahresende die Kündigung.
Als Siedlungssprecher bin ich nun das Bindeglied zwischen Gemeinde und der EGW. Ich setze mich für die Interessen der Mieter ein und werde die Anlage streng kontrollieren.
Hannes Winkler, Bewohner der Robert-Stolz-Siedling
Bild: DORISSEEBACHER
Auch andere „Baustellen“
Zufrieden ist damit Hannes Winkler, der bei dem Treffen zum Siedlungssprecher gewählt wurde. Dadurch kommt viel Arbeit auf ihn zu: Denn mit der Reinigungsfirma gibt es ebenso Probleme wie mit zu viel Lärm am Spielplatz. „Kinder müssen die Möglichkeit haben sich am Spielplatz austoben zu können. Richtlinien gehören her und müssen eingehalten werden, aber ein Verbot untertags zu spielen wird es sicher nicht geben“, kündigt Winkler an.
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