Kritik von Pendlern

Bei Busverbindungen läuft es noch nicht ganz rund

Burgenland
26.02.2024 10:30

Wochen nach Start der neuen Busfahrpläne gibt es - trotz bereits erfolgter Anpassungen - im Bezirk Oberpullendorf weiter Kritik von Pendlern. An einer Lösung wird gearbeitet.

Erneut bemängelt wird etwa, dass es zu der Park&Ride-Anlage an der S 31 bei Oberpullendorf keine Geh- oder Radwege gibt. Genau dort würden aber die meisten Busse halten, meint eine Betroffene aus Steinberg-Dörfl. Um dorthin zu gelangen, brauche man daher ein Auto. Man könne auch zu Fuß entlang der B 50 gehen, dazu müsse man aber lebensmüde sein, meint die Frau. Das BAST-Sammeltaxi sei keine Alternative. Bei einem voll besetzten Taxi könne es bis zu eine Stunde dauern, bis man daheim abgesetzt werde.

Weder Bus noch Taxi am Sonntag
Kritik kommt auch aus Kroatisch Geresdorf. Wochenpendler, welche bisher sonntags mit dem Bus direkt nach Wien fahren konnten, hätten diese Möglichkeit nun nicht mehr, sagt ein Mann. Jetzt könne man nur noch von Oberpullendorf wegfahren. Doch um dort hinzugelangen, brauche man ein Auto. Das BAST fahre am Wochenende nicht. „Dann muss man sich ein normales Taxi rufen und das kostet“, meint er.

Gestrichener Bus zum Bahnhof Deutschkreutz
Ärger gibt es auch bei Eltern, weil in der Früh ein Bus gestrichen wurde, mit dem die Kinder zum Bahnhof Deutschkreutz und von dort mit dem Zug nach Eisenstadt in die Schule gefahren sind. Die Verbindung um 6.20 Uhr gibt es nicht mehr. Jetzt kommt der Bus erst um 7 Uhr, der Zug in Deutschkreutz fährt aber schon um 7.15 Uhr ab. Anstelle des Busses sei nun ein BAST-Sammeltaxi zum Bahnhof zu bestellen, auf das man bis zu eine Stunde lang warte, sagt ÖAAB/FCG-Mann Stefan Neubauer.

Dass es keinen Radweg zur P&R-Anlage bei Oberpullendorf gibt, sorgt für Kritik. (Bild: Reinhard Judt)
Dass es keinen Radweg zur P&R-Anlage bei Oberpullendorf gibt, sorgt für Kritik.

Mit dem Auto zum Zug
„Das ist unzumutbar und eine Verhöhnung der betroffenen Schüler und Pendler durch die Verkehrsbetriebe Burgenland“, so Neubauer. Betroffen sind Schüler aus Horitschon, Neckenmarkt und Unterpetersdorf. Manche Eltern setzen jetzt auf Fahrgemeinschaften mit dem Auto, um die Kinder rechtzeitig zum Zug zu bringen. „Die Verantwortlichen der Verkehrsbetriebe Burgenland sind gefordert, dies rückgängig zu machen, ansonsten steht die Vermutung im Raum, dass der Bezirk Oberpullendorf gänzlich vom Bahnverkehr abgenabelt wird, der Bahnhof Deutschkreutz für den Personen- und Güterverkehr nicht mehr notwendig ist und so der gesamte Bahnverkehr auf die Straße verlegt wird“, sagt der Neckenmarkter Bürgermeister Hannes Igler. Er regt auch an, dass die Verkehrsinfrastruktur Burgenland den Kauf der Bahnstrecke Deutschkreutz-Lackenbach-Oberloisdorf prüfen sollte, um das Mittelburgenland als Wirtschaftsstandort noch attraktiver zu machen.

An Lösungen wird bereits gearbeitet
Beim Land sind die Probleme teilweise bekannt und es wird schon an Lösungen gearbeitet. Das BAST soll ab Juli auch am Wochenende unterwegs sein. Hinsichtlich der mitunter langen Wartezeiten bei den Sammeltaxis soll es ebenfalls Verbesserungen bzw. eine Anpassung der Kapazitäten geben. Dort wo die Taxis besonders stark frequentiert sind, wie im Rabnitztal, soll es fixe Zubringerlinien geben. Hinsichtlich der Busse für die Schüler heißt es aus dem Büro von Landesrat Heinrich Dorner, dass die Fahrpläne grundsätzlich mit den Zugknoten abgestimmt seien. Betroffene könnten sich aber jederzeit bei den Verkehrsbetrieben melden. Eine Anpassung des Busfahrplanes könne dann relativ rasch umgesetzt werden. Die Schüler hätten zudem die Möglichkeit, die Busverbindung über Weppersdorf nach Eisenstadt nutzen.

Positives Feedback
Grundsätzlich bringe das neue Öffi-System viele Verbesserungen. Im Südburgenland gebe es nach der Umstellungsphase mittlerweile viele positive Rückmeldungen zu den Fahrplänen, wird betont. 

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