Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache. Und die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen bei Erwachsenen. Ein Seniorenvertreter und ein Arzt zeigen jetzt Wege zu einer (noch) besseren medizinischen Versorgung von Schlaganfallpatienten auf: Es geht um bestmögliche Hilfe rund um die Uhr.
Vor 24 Jahren ließ der damalige Gesundheitslandesrat Hannes Bauer die ersten Stroke Units, spezielle Abteilungen für Schlaganfall-Patienten, in Spitälern in Niederösterreich einrichten. Heute ist Bauer Präsident des Pensionistenverbandes - und erneut um Verbesserungen bei der Hilfe nach Schlaganfällen bemüht.
Der Schlaganfall hat nichts von seinem Schrecken verloren. Er verändert massiv das Leben des Betroffenen sowie seines familiären Umfeldes.
Hannes Bauer, Landespräsident des Pensionistenverbandes Niederösterreich
Bild: Weisgram
Beste Betreuung nicht rund um die Uhr
„Der Schlaganfall ist dritthäufigste Todesursache“, betont Bauer. Zwar gibt es mittlerweile sieben Stroke Units in Horn, Mistelbach, Amstetten, St. Pölten, Wiener Neustadt, Tulln und Mödling. Allerdings sind diese nicht rund um die Uhr so besetzt, dass auch bei besonders schwerwiegenden Fällen geholfen werden kann. Zwei Zentren, die diese Vorgabe erfüllen, fordert der Seniorenvertreter nun gemeinsam mit Dr. Wolfgang Walentich, dem Kurienchef der angestellten Ärzte in Niederösterreich.
Es geht darum, mit rechtzeitiger Behandlung möglichst viel Nervengewebe zu erhalten. Die Stroke Units waren nur der erste Schritt zu einer modernen Versorgung.
OA Dr. Wolfgang Walentich, Kurienchef der angestellten Ärzte in Niederösterreich
Bild: Weisgram
Über Bundesländergrenzen hinweg
Walentich betont, dass der medizinische Fortschritt immer bessere Hilfe ermögliche: „Doch braucht es dazu Expertise und Routine.“ Bisher seien Einrichtungen, die das rund um die Uhr bieten, an den Kosten gescheitert. Immerhin sind zumindest acht Fachärzte nötig, um ein 24-Stunden-Dienstrad zu ermöglichen. Bauer und Walentich sehen St. Pölten und Wiener Neustadt als geeignete Standorte für derartige Zentren in der Ostregion. Wichtig ist beiden: „Es muss in Versorgungsregionen, nicht in Bundesländergrenzen gedacht werden.“
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