Die steigende Gewalt unter Jugendlichen in gleich mehreren Wiener Bezirken wird immer mehr zum Problem. Doch ein Bezirk sagt der Jugendkriminalität jetzt den Kampf an.
Gewaltexzesse, Randale, Sachbeschädigungen oder Überfälle - brutale Jugendbanden sorgen gleich in mehreren Bezirken der Bundeshauptstadt in der Vergangenheit regelmäßig für Schlagzeilen. Auch die Zahl der Delikte ist von 2013 bis 2022 gestiegen (siehe Grafik). Neuere Daten liegen noch nicht vor.
Rund um den Christian-Broda-Platz in Mariahilf waren es zuletzt vor allem Revierkämpfe von Jugendgruppen, die Anrainer das Fürchten lehrten. Schlägereien und Angriffe unter Schülern hielten Liesing in Atem. Erst vor wenigen Wochen eskalierte die Gewalt rund um den Bahnhof Handelskai. Eine Bandenfehde unter brutalen Jugendlichen löste sogar eine Massenpanik im Einkaufszentrum Millennium City aus.
Lange Liste von brutalen Jugendbanden
Auch die Donaustadt war oft Schauplatz von brutalen Jugendbanden. Eine Bubi-Truppe, rund um die Seestadt Aspern, hielt die Polizei mit Einsätzen auf Trab. In den Bezirksteilen Hirschstetten und Essling wurden ganze Grätzel terrorisiert. Bei einem bewaffneten Überfall war der jüngste Täter erst 13 Jahre alt! Nach den gewaltsamen Vorfällen hat die Bezirksvertretung im 22. Bezirk reagiert und versucht nun durchzugreifen.
Donaustadt: 170.000 Euro mehr für mobile Jugendarbeit
Erst im Jänner 2024 wurde das Fair-Play-Team personell aufgestockt. Auch die Einsatzstunden des Teams wurden erhöht und es ist jetzt regelmäßig am freitag- und samstagabends nach Möglichkeit vor Ort und macht Jugendliche auf Problematiken bezüglich Lautstärke und Müll aufmerksam.
Der Bezirk hat aber auch das Budget für mobile Jugendarbeit um insgesamt 170.300 Euro aufgestockt. Damit stehen für die Bereiche Bildung und Jugend heuer insgesamt mehr als 1,7 Millionen Euro zur Verfügung. Gerade in der Donaustadt, besonders in den Stadtteilen Hirschstetten, Essling, Aspern und Stadlau und in der Seestadt, entstehen derzeit laufend neue Wohnbauten und zunehmend mehr junge Menschen würden dort die Freizeitmöglichkeiten im öffentlichen Raum nutzen.
Von Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) heißt es dazu, dass die Jugendarbeit auch wegen des großen Bevölkerungswachstums verstärkt werden musste. Mit ersten Erfolgen, wie Bezirk und Exekutive auf „Krone“-Anfrage bestätigen. Die Situation habe sich beruhigt.
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