Emmanuel Tjeknavorian dirgierte im Stefaniensaal die famosen Grazer Philharmoniker im Einklang mit Anna Vinnitskaya als Solistin am Klavier. Auf dem Programm standen Werke von Prokofjew, Glasunow und Tschaikowsky.
War man zunächst noch geneigt, den Übertritt des grandiosen Violinisten Tjeknavorian zum Dirigenten Tjeknavorian durch zwei weinenden Augen zu betrachten, so ist man mittlerweile durch zahlreiche Auftritte versichert: Das Talent des immer noch jungen Wieners, es sprang nahtlos vom Bogen in den Dirigentenstab über.
Mitreißende Körperlichkeit
Mit diesem stachelte er die von Anfang bis Ende punktgenauen Grazer Philharmoniker in Prokofjews „Romeo und Julia“-Suite zu einer mitreißenden Körperlichkeit an, die etwa die Degenhiebe in „Tybalts Tod“ fühlbar machte. Auch an Glasunows eingänglichem Konzertwalzer gab es an der tänzerischen Expressivität nichts zu meckern.
Dialog zwischen Pianistin und Orchester
All das ließ sich auch in Tschaikowskys ikonischem 1. Klavierkonzert erleben, und noch mehr: Anna Vinnitskaya trat in einen mal reibungsvollen, mal komplimentierenden Dialog mit dem Orchester, der durch die Bank begeisterte. Der volle Ensembleklang traf sich hier auf Augenhöhe mit dem festen Zugriff der Solistin, Rauschhaftes wechselte sich in rascher Folge mit Lyrischem ab.
Der atemlose, grenzenlose Dialog fand nur im langsamen Mittelsatz ein wenig zur Ruhe, doch selbst da führte Vinnitskaya bezaubernde Selbstgespräche voll spannender Phrasierungen in ihren Solokadenzen. Ein sehr gut programmierter und hervorragend ausgeführter Konzertabend!
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