„Militärische Bildung“
Kroatien vor Wiedereinführung der Wehrpflicht
Der Ukraine-Krieg hat in zahlreichen europäischen Staaten eine Debatte zur Wiedereinführung der Wehrpflicht angefacht. So hält zum Beispiel der Reservistenverband der Bundeswehr die Rückkehr des verpflichtenden Armeedienstes für unumgänglich, andernfalls sei Deutschland „nicht verteidigungsfähig“. Kroatien ist offenbar schon einen Schritt weiter. Einem Medienbericht zufolge plant die Regierung in Zagreb die Einführung einer „obligatorischen militärischen Grundausbildung“.
„Die Entscheidung ist gefallen“, titelte vor zwei Tagen die Tageszeitung „Jutarnji list“ und bezog sich damit auf Beratungen des Verteidigungsministeriums und des Generalstabs über eine Wehrpflicht, die aber offiziell nicht so bezeichnet wird, zumal ja Regierungschef Andrej Plenković erst vor Kurzem die Rückkehr ausgeschlossen hatte.
Ausbildungsorte und Dauer
Die Grundausbildung, die für alle jungen Männer ab 18 Jahren vorgesehen sein soll, wird dem Vernehmen nach allerdings lediglich drei Monate lang dauern. Dabei sollen die jungen Rekruten eine gewisse körperliche Fitness erreichen, den Umgang mit Infanteriewaffen und wichtige militärische Grundlagen lernen. Als Ausbildungsstandorte werden die Kasernen in Požega, Sinj, Pula und Bjelovar genannt.
Nach Ansicht des Verteidigungsministeriums und des Generalstabs seien drei Monate Ausbildung „vollkommen ausreichend“, hieß es. Von rund 17.000 jungen Männern dürften es um die 15.000 tatsächlich in den Rekruten-Pool schaffen. Die anderen werden als untauglich gewertet.
Parlament muss noch zustimmen
Die Pläne müssen noch von der Regierung abgesegnet und dann dem Parlament zur Abstimmung überreicht werden. Sollte alles wunschgemäß erfolgen, könnten 2025 bereits die ersten Jahrgänge die „militärische Grundausbildung“ aufnehmen.
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