324.000 Euro im Jahr

ESM-Chef verdient mehr als EU-Spitzenpolitiker

Ausland
07.07.2012 16:35
Die Belegschaft des zukünftigen Euro-Rettungsschirms - des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM - wird ein überaus großzügiges Gehalt bekommen. Der Chef beispielsweise soll laut einem Medienbericht jährlich mit 324.000 Euro brutto nach Hause gehen - und würde damit deutlich mehr verdienen als etwa die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (Bild). Doch auch die anderen Jobs beim ESM sind hoch dotiert.

Vergleicht man die Gehälter der Mitarbeiter des dauerhaften Rettungsschirmes mit jenen bedeutender EU-Politiker, so zeigt sich eine gewaltige Kluft. Deutschlands Merkel verdient rund 190.000 Euro pro Jahr. Selbst mit diversen Zulagen kommt sie auf nicht ganz 290.000 Euro - und liegt damit deutlich unter dem Verdienst des zukünftigen ESM-Chefs.

Die brisanten Zahlen gehen aus "als vertraulich gekennzeichneten Beschäftigungsbedingungen" hervor, die der deutschen Zeitung "Welt am Sonntag" vorliegen.

Orientierung an anderen EU-Institutionen
Das Gehalt des Geschäftsführenden Direktors hat man demnach wohl an andere Bereiche in der EU angeglichen. Besonders das Einkommen des Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso dürfte ein wichtiger Anhaltspunkt gewesen sein. Denn Barroso kommt - allerdings ohne Zulangen - auf rund 304.000 Euro pro Jahr, schreibt die "Welt".

Wer den gut dotierten Job des ESM-Chefs bekleiden wird, ist noch nicht bekannt. Als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gilt der Deutsche Klaus Regling, der jetzt den vorläufigen Rettungsschirm EFSF leitet.

Hilfskräfte verdienen mindestens 22.000 Euro
Doch nicht nur die Spitzenjobs beim Rettungsschirm sind enorm bezahlt, auch die "normalen" Mitarbeiter werden laut Bericht fürstlich entlohnt. Ein leitender Angestellter darf sich auf 64.000 bis 167.000 Euro freuen. Assistenten und Hilfskräfte müssen mindestens 22.000 Euro verdienen, die Höchstgrenze liegt bei 72.000 Euro.

Bis Ende des Jahres soll der Rettungsfonds rund 75 Angestellte haben. Die Finanzprofis werden ein Kapital von über 700 Milliarden Euro zu verwalten haben. Und genau diese Verantwortung wird als Begründung für die hohen Gehälter angeführt. Die Beschäftigungsbedingungen müssen allerdings noch vom ESM-Direktorium beschlossen werden.

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