Wer am Mittwochmorgen das Parlamentsgebäude in Wien betreten wollte, musste zuerst an zahlreichen Klimaaktivisten vorbei. Sitzend versperrten Mitglieder der Letzten Generation dort den Eingang - mit dabei war auch ein Ex-ÖSV-Star.
Es war nun der dritte Tag infolge, an dem die Aktivisten der Letzten Generation eine Protestaktion starteten. Nachdem sich am Dienstag die sogenannten Klimakleber vor dem Schloss Schönbrunn mit einem Misthaufen, der die Klimapolitik veranschaulichen soll, versammelt hatten, versperrte die Gruppierung am Mittwoch den Eingang zum Parlament. Dort fand nämlich die Plenarsitzung des Nationalrats statt.
Auch Aktivistin Windl wieder mit dabei
Nicht klebend, aber sitzend, hatten sich die Mitglieder vor dem Eingang platziert. Mit vorne dabei, die bekannte Aktivistin Anja Windl. Die Klimaaktivistin befand sich im November vergangenen Jahres in der Justizanstalt Josefstadt in Verwahrungshaft. Die junge Frau wurde bei Protesten - abermals vor dem Parlament - festgenommen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls bestand der Verdacht der schweren Sachbeschädigung.
Die Sitzung des Nationalrats konnte dennoch ungestört abgehalten werden. In einer Aussendung teilen die Aktivisten am Mittwoch mit: „Nachdem die Bundesregierung den Klimarat der Bürgerinnen und Bürger weiter ignoriert und keine Partei ein überlebenstaugliches Wahlprogramm vorgelegt hat, protestierte die Letzte Generation vor dem Parlament für ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung.“
Neben Windl befand sich auch noch ein weiteres bekanntes Gesicht unter den Protestierenden: Mit dabei war der ehemalige ÖSV-Läufer Julian Schütter, der erst vor wenigen Tagen seine Profikarriere hinter sich ließ. „Ich würde gerne alt werden. Aber unsere Regierung führt uns sehenden Auges in den Abgrund. Weil ich dabei nicht tatenlos zusehen kann und weil ich fest an die Demokratie glaube, protestiere ich heute mit der Letzten Generation beim Parlament, um mein Recht auf Überleben einzufordern“, so der Skiprofi.
„Einfach aus dem Fenster schauen“
Im Plenum selbst wurde die Aktion erst relativ spät Thema. FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer empörte sich, dass „Extremisten“ das Parlament überfallen hätten wollen und man davon erst über die Medien erfahren habe. VP-Generalsekretär Christian Stocker riet ihm im Gegenzug, einfach aus dem Fenster zu schauen.
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