Nach dem Rennwochenende in Palisades Tahoe gönnt sich Herren-Cheftrainer Marko Pfeifer einen freien Tag als Tourist in San Francisco. Nun steht schon wieder das Technik-Triple in Aspen an - im Vorfeld sprach der Kärntner mit der „Krone“ über den US-Trip, Manuel Feller und die verbliebenen Saisonziele.
„Krone“: Marko, im Vorjahr hast du heftige Kritik an den US-Veranstaltern geäußert, wie präsentieren sich die Orte heuer?
Marko Pfeifer: Meine Kritik hat sich im Vorjahr speziell auf den Zustand der Ski-Räume und der Pistenpräparierung gerichtet. In Palisades Tahoe hat sich das heuer absolut verbessert. Auch die Präparation der Piste hat gepasst - wobei die Veranstalter natürlich heuer auch mehr Glück mit dem Wetter hatten. Die Stimmung war gut, das Publikum richtig cool. Vielleicht können wir den zweiten Durchgang eine Stunde früher fahren - dann glaube ich, dass die US-Rennen eine tolle Werbung für den Skisport sind, wenn wir Rennen zur Primetime in Europa haben.
Macht ein US-Block zu dem Zeitpunkt der Saison Sinn?
Im Vorjahr sind sowohl Speed- als auch Techniker für jeweils ein Rennwochenende rübergeflogen, das ist vom Aufwand und den Kosten her nicht rentable. Wenn wir aber so wie heuer zwei Technik-Wochenenden haben, macht das deutlich mehr Sinn. Von der FIS bekommen wir einen finanziellen Zuschuss, der hilft uns sehr weiter. Und gerade im Februar, wenn sich die Ski-Saison schon langsam dem Ende zuneigt, sind Rennen in der TV-Primetime eine perfekte Werbung - das sehen auch die Läufer so.
Aber dann sollten rund um den US-Block nicht noch weitere Technikrennen anstehen, oder?
Klar, das darf so nicht sein, der Plan ist eine Katastrophe. Wenn wir mit den Technikern zwei Wochen in die USA fliegen, müssen davor und danach Speed-Wochenenden sein. So macht das für alle Seiten keinen Sinn, ist die Balance nicht gegeben. Die Läufer haben sich in Kvitfjell zusammengesetzt und das auch deponiert. Auch Rennchef Markus Waldner will das in Zukunft anders haben, jetzt muss es nur noch der FIS-Präsident auch so sehen.
Sportlich war der Start in die US-Tour für euch sehr erfolgreich ...
Speziell über die Leistungen im Riesentorlauf habe ich mich sehr gefreut, mit drei unter den besten zehn. Vor allem mit Lukas Feurstein, der wenig Riesentorlauf trainiert hat, aber einer unserer heißesten Aktien für die Zukunft ist. Auch Raphael Haaser kommt im Riesentorlauf immer besser in Fahrt, dazu ein schneller Joshua Sturm - da kommen einige nach und können vorne reinfahren. Das ist sehr positiv, wir schauen auf den Nachwuchs - daran gilt es jetzt in Aspen anzuschließen.
Sein zweiter Durchgang in Palisades Tahoe war für mich ein absolutes Highlight, er hat es angelegt wie ein echter Champion.
Marko Pfeifer über Slalom-Ass Manuel Feller
Und Manuel Feller war im Slalom wieder eine Klasse für sich ...
Sein zweiter Durchgang war für mich ein absolutes Highlight, er hat es angelegt wie ein echter Champion. Manu hat aktuell ein enormes Selbstvertrauen, weiß während des Laufes ganz genau, wo er attackieren kann und wo er mit Hirn fahren muss - das hat er heuer enorm im Gespür. Aber ich bin fast noch faszinierter, was er seit Monaten im Riesentorlauf leistet. Ohne Trainingstag fährt er regelmäßig in die Weltspitze, das ist genial.
Die Slalom-Kugel wäre nicht nur für ihn, sondern auch für eure Saison die Krönung, oder?
Bei dieser Dichte ist jede Kugel sehr wertvoll - wenn Manu sie holt, wäre das absolut verdient und ein Highlight für uns alle. Dafür, dass wir Marco Schwarz und eigentlich auch Daniel Hemetsberger früh verloren haben, ist die Saison sehr zufriedenstellend: Wir haben sieben verschiedene Podestfahrer - damit brauchen wir uns nicht zu verstecken. In der Abfahrt war es heuer vielleicht schwierig, aber auch da bin ich optimistisch - im Europacup geht sichtlich was weiter. Jetzt wollen wir noch die Slalomkugel holen, gute Einzelergebnisse einfahren und ein cooles Finale in Saalbach haben. Dann denke ich, dass wir mit einem guten Gefühl in den Sommer gehen können.
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