Gleich 2,2 Milliarden Euro steckt die Regierung bis 2026 in ein großes Wohnbau-Paket. Häuslbauer bekommen billige Kredite, Mieter einen Handwerkerbonus, Vermieter Sanierungsförderungen und Steuerzuckerl. Das soll den Neubau ankurbeln - und vor allem mehr erschwinglichen Wohnraum schaffen.
Mit einem überraschend großen Paket will die Regierung die kriselnde Bauwirtschaft retten und vor allem mehr dringend benötigte bezahlbare Wohnungen ermöglichen. Bis 2026 sollen in Summe 2,2 Milliarden Euro fließen - „sehr gut investiertes Geld, weil die volkswirtschaftlichen Effekte enorm sind“, begründet Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) seine Großzügigkeit.
Länder sollen billige Kredite ermöglichen
Profitieren sollen auf breiter Front sehr viele. Häuslbauer sollen mehr und billigere geförderte Kredite von den Bundesländern erhalten. Pro Antrag sind bis 200.000 Euro möglich, für die ein Zinssatz von nur maximal 1,5 Prozent verrechnet wird. Die Länder bekommen das Geld über die Bundesfinanzierungsagentur, die Differenz zum Marktzins schießt der Staat zu. Beispiel: Gegenüber einem aktuellen fixen Bankdarlehen über 200.000 € sinkt die Monatsrate von ca. 900 € auf 600 €, so Christoph Kirchmair vom Kreditberater Infina.
Wer wie vom Wohnbau-Paket profitierten soll
Leerstandsabgabe soll künftig möglich sein
Brisant ist der Plan, dass die Länder künftig hohe Abgaben für leer stehenden Wohnraum einheben dürfen. Das soll zusätzliche Wohungen auf den Markt bringen. Derzeit ist diese Leerstandsabgabe verfassungsrechtlich nur eingeschränkt möglich, die Höhe sei daher gering. Das soll künftig anders sein, braucht aber noch die Zustimmung der SPÖ im Parlament. Laut Statistik gab es österreichweit 2021 immerhin 653.000 Objekte ohne gemeldete Bewohner.
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