Der ehemalige Ski-Star Tina Maze hat eine ungewöhnliche Vermutung, warum sich in dieser Saison so viele Athletinnen und Athleten schwer verletzt haben. Die Schnelllebigkeit mit Smartphones sei für sie „ein Hauptgrund, dass so viele Fehler passieren“.
„Meiner Meinung nach ist der Fokus am falschen Ort, nicht nur im Skifahren, generell im Leben. Die Leistung verliert an Wichtigkeit. Wir starren in unsere Telefone, sind ständig vernetzt, schreiben E-Mails und Nachrichten, und das alles nimmt so viel wertvolle Zeit in Anspruch“ meinte Maze in einem Interview mit der Schweizer Zeitung „NZZ“.
Beeindruckende Karriere
Die Slowenin hat in ihrer beeindruckenden Karriere so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Im Jahr 2013 gewann sie den Gesamtweltcup und drei kleine Kugeln in Super-G, Riesenslalom und Kombination. Zudem raste sie zu zwei olympischen Goldmedaillen und war auch bei Weltmeisterschaften äußerst erfolgreich (neun Medaillen, davon vier Goldene). 2017 hing die Ausnahmeathletin ihre Skier an den Nagel.
Die Schnelllebigkeit mit Smartphones sei für sie „ein Hauptgrund, dass so viele Fehler passieren“. Maze: „Früher haben wir diese Zeit genutzt, um zum Beispiel über den Tag nachzudenken: Was war gut, was kann ich besser machen? Das passiert heute weniger.“
„Ich war sehr ehrlich und streng zu mir selbst“
Die 20 Prozent waren zwar mehr ein Gefühl als ein gemessener Wert, „aber ich spürte es. Als Skifahrerin war ich sehr ehrlich und streng zu mir selbst. So fiel mir auf, wenn ich nicht bei 100 Prozent war. Etwa, wenn es neblig war oder ich am Tag davor lange ferngesehen hatte, in den sozialen Medien Kommentare gelesen und mir Gedanken über neue Posts gemacht hatte. Es kostet viel Zeit und Energie, diese Kanäle zu bespielen.“
Nachsatz: „Athleten sind heutzutage beides: Digital Creators und Sportler. Es scheint keine große Sache zu sein, aber sobald du damit beginnst, denkst du ständig darüber nach.“
Das Verletzungspech war in dieser Saison so groß wie noch nie. Zahlreiche Topstars (u.a. Petra Vlhova, Aleksander Aamodt Kilde, Marco Schwarz, Alexis Pinturault, Wendy Holdener, Corinne Suter, ...) mussten die Saison vorzeitig beenden.
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