Eltern in U-Haft

Baby totgeschüttelt: Vater bestreitet Gewalttat

Wien
28.02.2024 15:48

Nach dem furchtbaren Tod eines Säuglings, der vermutlich an den Folgen eines Schütteltraumas Anfang Februar gestorben war, bestreitet der mordverdächtige Vater je Gewalt gegen seine Kinder ausgeübt zu haben. Die 26-jährige Kindsmutter schweigt ebenso wie ihre Verteidigerin. 

Der Vater eines Anfang Februar in Wien vermutlich an den Folgen eines Schütteltraumas gestorbenen Säuglings kann sich den Tod des kleinen Bub nicht erklären. Seine Verteidigerin Astrid Wagner hält ihn für „unschuldig“, wie sie am Mittwoch nach einem Besuch bei dem in der Justizanstalt Josefstadt inhaftierten 29-Jährigen sagte. Der Mann befindet sich ebenso wie die 26-jährige Mutter in U-Haft, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen beide wegen Mordes.

„Verletzung von Spital“
Während sich die Mutter und deren Verteidigerin Liane Hirschbrich bisher nicht zur Verdachtslage geäußert haben, betonte die Rechtsvertreterin des Vaters, dieser bestreite, gegen seine Kinder Gewalt ausgeübt zu haben. Neben dem im dritten Monat verstorbenen Sohn gibt es eine zweieinhalbjährige Tochter, die mittlerweile bei Krisenpflegeeltern lebt. „Er belastet auch die Mutter nicht“, betonte Wagner. Die Verletzungen, die zum Tod des Säuglings führten, seien ihrem Mandanten ein Rätsel: „Er glaubt, es ist im Spital bei den Rettungsmaßnahmen etwas passiert.“

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Er glaubt, es ist im Spital bei den Rettungsmaßnahmen etwas passiert.

Astrid Wagner, Verteidigerin des Vaters

Die 26 Jahre alte Mutter hatte am 3. Februar um 23 Uhr mit dem Säugling ein Krankenhaus aufgesucht, weil es einen medizinischen Notfall gegeben haben soll. „Es hat schon in der Vergangenheit Probleme mit dem Kind gegeben. Es war auffällig, es war ein Krampfkind“, sagte Wagner. Die Eltern hätten daher immer wieder ärztliche Hilfe gesucht.

Spital alarmierte Polizei
Am 3. Februar kam aber für den kleinen Buben jede Hilfe zu spät. Er dürfte schon zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme infolge äußerlich nicht sichtbarer Verletzungen keine Gehirnfunktionen mehr gehabt haben. Drei Tage später wurden die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet und der Bub für Tod erklärt.

Das Spital alarmierte in weiterer Folge die Polizei, nachdem sich bei einer MRT-Untersuchung die typischerweise auf ein sogenanntes Schütteltrauma hindeutenden Hirnverletzungen manifestiert hatten. Der kleine Körper wies außerdem einen gebrochenen Arm und eine gebrochene Rippe auf.

Das von der Staatsanwaltschaft angeforderte schriftliche Obduktionsgutachten zur Klärung der genauen Todesursache liegt noch nicht vor. Nächster regulärer Haftprüfungstermin für die Eltern ist Ende März.

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