Dr. Helmut Marko:

„Max Verstappen hat halt keine Limits nach oben!“

Formel 1
28.02.2024 18:07

Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko gerät vor dem Saisonauftakt am Samstag in Bahrain im „Krone“-Gespräch über Max Verstappen richtig ins Schwärmen. Eine Aussage von Fernando Alonso nimmt er mit einem Lächeln zur Kenntnis … 

„Krone“: Red Bull Racing hat bei den Tests einen starken Eindruck hinterlassen. Was stimmt dich für das heurige Jahr positiv?
Dr. Helmut Marko: Dass wir mit dem 22er- und 23er-Auto schon sehr erfolgreich waren. Daher konnten wir mit dem gesamten Know-how ein Konzept entwickeln, dass eher revolutionär als evolutionär ist, somit etwas ins Extreme gehen, ohne zu riskieren, dass es ein Flop wird. Zudem gibt es in den Köpfen unserer Techniker rund um Pierre Wache und Adrian Newey das Wort bieder einfach nicht - auch das ist Teil der DNA von Red Bull.

Auch die Konkurrenz war vom RB 20 angetan …
Ja, mit diesem Auto haben wir alle überrascht, ein Blick auf die schmalen Seitenkästen genügt ja. Man sieht ja auch, dass durch das gesamte Feld, nennen wir’s Anlehnungen an unser Auto genommen wurden. Also unser Paket passt.

(Bild: Getty Images / Red Bull Content Pool)

Was hat dir bei den Tests am meisten gefallen?
Das Erfreulichste ist freilich die Zuverlässigkeit, die Daten vom Simulator korrelieren mit jenen auf der Strecke. Und dann ist da noch Max Verstappen. Er ist noch souveräner, er ist auf Anhieb schnelle Zeiten gefahren, gibt äußerst präzise Aussagen über die Technik und zeigt eine unglaubliche Leichtigkeit im Auto.

Das ist Schwärmerei in Reinkultur. Verschiebt Verstappen weiter die Grenzen?
Es sieht so aus. Max hat halt keine Limits nach oben - eine unglaubliche Souveränität, gepaart mit einer enormen Gelassenheit und höchster Präzision.

Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko im Gespräch mit „Krone“-Reporter Richard Köck (Bild: krone.tv)
Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko im Gespräch mit „Krone“-Reporter Richard Köck

Da passt die Aussage von Fernando Alonso, der gemeint hat, 19 Fahrer wüssten schon, dass sie heuer nicht Weltmeister werden...
(schmunzelt)
 Das ist realistisch. Im Ernst: Ich denke, dass Ferrari stärker geworden ist, dass es in der Qualifikation zwischen Max und Leclerc, der einer der besten Qualifyer ist, eng werden könnte. Und dann muss man halt schauen, weil’s ja auch den streckenspezifischen Parameter gibt. Wenn du in Monaco oder Singapur nicht auf Pole stehst, wird es schwer werden zu gewinnen.

Im Vorjahr hat Red Bull 21 der 22 Rennen gewonnen. Kann man das heuer in der 20. Saison toppen?
Unser Ziel ist das nicht, klar wollen wir in die Nähe von diesem Traumergebnis kommen, aber die Konkurrenz ist näher gerückt. Unser Ziel ist der WM-Titel. Aber wir müssen einmal abwarten - der Test ist die eine Sache, da waren noch nicht alle Karten aufgedeckt, das Qualifying am Freitag die andere.

(Bild: Associated Press)

Was erwartest du von Lewis Hamilton in seinem letzten Mercedes-Jahr?
Lewis ist ein außergewöhnlicher Fahrer. Wenn sie ihm ein sieg- oder gar WM-fähiges Auto hinstellen, werden sie ihn bis zum Ende einbinden müssen - und so halt über ihren Schatten springen.

Hat sich Mercedes wegen Verstappen gemeldet?
Es würde mich wundern, wenn sie es nicht getan hätten. Aber Max ist ein sehr loyaler Fahrer.

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(Bild: KMM)



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