Lebendes Fossil

Überlebte Dino-Asteroid: Fliegen-Erbgut erforscht

Wissenschaft
29.02.2024 11:00

Den Einschlag eines Asteroiden vor 66 Millionen Jahren, der zum Aussterben der Dinosaurier führte, überlebten nur wenige Arten. Rund ein Dutzend davon kommt auch in Österreich vor. Darunter befindet sich auch die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege, deren Erbgut nun erstmals vollständig entschlüsselt wurde.

Die Forscher erhoffen sich von ihren im „Journal of Heredity“ veröffentlichten Ergebnissen neue Einblicke in die Evolution dieser einst artenreichen „lebenden Fossilien“.

Für den Wiener Entomologen Horst Aspöck, Emeritus an der Medizinischen Universität Wien, sind Kamelhalsfliegen „lebende Fossilien“. Versteinerungen von zu Zeiten der Dinosaurier lebenden Vertretern dieser Insektenordnung seien kaum von rezenten Arten zu unterscheiden.

Die Insekten besitzen ein stark verlängertes erstes Brustsegment und einen langen, flachen Kopf, die beide sehr beweglich und in die Höhe gerichtet sind - daher auch der Name. (Bild: NATURSCHUTZBUND/HARALD BRUCKNER)
Die Insekten besitzen ein stark verlängertes erstes Brustsegment und einen langen, flachen Kopf, die beide sehr beweglich und in die Höhe gerichtet sind - daher auch der Name.

Heute leben rund 250 Arten, ein „kläglicher Rest“ der im Mesozoikum (vor 252 bis 66 Millionen Jahren) sehr viel weiter verbreiteten und artenreicheren Kamelhalsfliegen. Die durch den Asteroideneinschlag ausgelösten klimatischen Veränderungen überlebten allerdings nur jene Arten, die sich an die veränderten Temperaturen anpassen konnten.

Im Jahr 2022 war die Kamelhalsfliege zum „Insekt des Jahres“ gekürt worden (siehe Video oben).

Kolonie mitten in Wien
Fakten über die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege

Die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege (Venustoraphidia nigricollis) gehört zur artenärmsten Ordnung von Insekten mit vollständiger Verwandlung, also mit einem Puppenstadium, die in Europa weit verbreitet ist. Selbst im Zentrum Wiens, am Maria-Theresien-Platz zwischen dem Kunst- und Naturhistorischen Museum, lebt eine Kolonie.

Den größten Teil ihres Lebens, meist zwei oder mehr Jahre, verbringen Kamelhalsfliegen als Larven. Sie ernähren sich in dieser Zeit vor allem von Eiern und Larven anderer Insekten, etwa von Schadinsekten wie Apfelwickler und Borkenkäfer. Wenn sie im Frühsommer schlüpfen, stehen ebenfalls andere kleine, weichhäutige Insekten, besonders Blattläuse und Schildläuse, auf ihrem Speiseplan.

Namensgebend ist die auffällige Gestalt der tagaktiven, räuberischen, meist weniger als zwei Zentimeter großen Insekten: Sie besitzen ein stark verlängertes erstes Brustsegment und einen langen, flachen Kopf, die beide sehr beweglich und in die Höhe gerichtet sind.

Porträt von krone.at
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