Roma-Fall als Motiv?

Tschechien: Richter mit aufgeschlitzter Kehle gefunden

Ausland
09.07.2012 19:08
Der tschechische Richter Miloslav Studnicka, der im Jahr 2010 wegen eines Brandanschlags auf eine Roma-Familie vier Rechtsextremisten für 20 bis 22 Jahre ins Gefängnis geschickt hatte, wurde am Montag in seinem Haus im nordmährischen Frenstat pod Radhostem tot aufgefunden. Laut tschechischen Medien war ihm die Kehle aufgeschlitzt worden. Ob sein Tod mit dem Fall zusammenhängt, ist noch unklar.

Der 64-jährige Studnicka galt als einer der erfahrensten Richter des Kreisgerichtes in Ostrau. Der zuständige Polizeipräsident Petr Lessy sagte, dass er sich in seiner Karriere als Ermittler an keinen Mord an einem Richter erinnern könne.

Die tschechischen Medien erinnern in ihrer Berichterstattung daran, dass Studnicka jener Richter war, der die Urteile in dem Roma-Fall vor zwei Jahren fällte. Der Prozess wurde von der tschechischen Öffentlichkeit damals aufmerksam verfolgt.

Anschlag auf Roma-Familie
Die Täter hatten in der Nacht auf 19. April 2009 im nordmährischen Vitkov drei Molotow-Cocktails in das Haus der schlafenden Roma-Familie geworfen. Das Haus brannte vollkommen aus, drei Mitglieder der Familie wurden schwer verletzt, darunter ein damals zweijähriges Mädchen. Das Kind erlitt am ganzen Körper schwere Brandwunden, musste sich mehreren Operationen unterziehen und monatelang im Krankenhaus um sein Leben kämpfen.

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