Queere Elternschaft

Was sind schon normale Familien?

Kommentiert für die „Krone“: Soziologin und Sexualpädagogin Barbara Rothmüller

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Eine gute Elternbeziehung ist das wichtigste für Kinder - egal ob die Eltern Mann und Frau, verheiratet, Patchwork oder queer sind. Leider gibt es da immer noch viele Vorbehalte.

Lesbische, schwule und bisexuelle Eltern stehen oft unter einem enormen Druck, ihre erzieherischen Fähigkeiten zu beweisen und stressen sich, um eine besonders „normale Familie“ darzustellen. „Man möchte so wenig wie möglich auffallen, um das eigene Kind nicht noch mehr Diskriminierung auszusetzen. Das nimmt auf Dauer die Leichtigkeit aus dem Familienleben“, erzählt Nicole (38).

Regenbogenfamilien diskriminiert

Dieser chronische Stress kann psychische und körperliche Erkrankungen auslösen. Seit 2015 ist es in Österreich möglich, dass sich Frauen in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft ihren Kinderwunsch mittels Samenspende erfüllen - und sie als Eltern unmittelbar anerkannt werden, zumindest rechtlich. Männer können ihren Wunsch nach Vaterschaft durch ein Pflege- oder Adoptivkind realisieren.

Sozial sieht es mit der Anerkennung von Regenbogenfamilien hingegen nicht rosig aus. Noch immer bestehen Vorbehalte gegen queere Eltern. Schulen sind wenig auf Kinder aus Regenbogenfamilien eingestellt. Muss eine richtige Familie aus Mutter und Vater bestehen?

Gute Elternbeziehung - egal ob zwei Papas (oder Mamas)
Die Forschung zeigt, dass für die Entwicklung von Kindern nur wichtig ist, dass sie eine gute Beziehung zu ihren Eltern haben. Ob diese zwei Mamas oder zwei Papas sind, ist dafür egal. In Österreich existieren vielfältige Familienformen, die man nicht ignorieren kann. Schulen sollten diese gesellschaftliche Realität abbilden und zu einem Abbau von Vorurteilen beitragen.