Ihm droht Gefängnis
Bolsonaro soll mit Jetski Buckelwal gequält haben
Gegen den früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wird ermittelt. Er soll vergangenes Jahr mit einem Jetski einen Buckelwal „belästigt“ haben. Erweisen sich die Vorwürfe als wahr, drohen dem Ex-Präsidenten mehrere Jahre Gefängnis. Dabei hat er bereits andere Gerichtsverfahren am Hals.
Bolsonaro erschien am Dienstag bei der Bundespolizei in der Stadt São Paulo um sich im Zuge der Ermittlungen mit Polizisten zu treffen. Begleitet wurde er von seinem Anwalt und früheren Berater, der bei dem Vorfall im Juni 2023 vor Ort war.
Nah herangefahren, mit Handy gefilmt
Wie auf einem Video, das in sozialen Medien kursiert, zu sehen ist, fuhr damals ein Mann vor der Küste São Paulos mit einem Jetski nahe an einen Wal heran, während er mit einem Handy filmte. Ermittler gehen davon aus, dass der Mann Bolsonaro war und bis auf etwa 15 Meter an das Tier herankam.
Bis zu fünf Jahre Gefängnis
Nach brasilianischem Gesetz müssen motorisierte Wassergefährte einen Mindestabstand von 100 Metern zu Walen und Delfinen halten. Wer absichtlich näher heranfährt, dem droht eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe, die bis zu zwei Jahre, in Extremfällen sogar bis zu fünf Jahre, betragen kann.
Für Bolsonaros Unterstützer, die in Brasilien noch immer sehr zahlreich sind, ist der Fall ein weiteres Bespiel dafür, dass der frühere Staatschef aus politischen Motiven rechtlich verfolgt wird. Er selbst äußerte diesen Vorwurf mehrfach.
Mehrere Verfahren laufen
Gegen den 68-Jährigen laufen mehrere Verfahren. Vergangene Woche wurde er in der Hauptstadt Brasilia zu den Vorwürfen befragt, angeblich einen Putsch geplant zu haben, um seinen Nachfolger als Präsident, Luiz Inácio Lula da Silva, aus dem Amt zu jagen. Hunderte von Bolsonaros Anhängern hatten im Jänner 2023 das Regierungsviertel gestürmt. Auch hier droht ihm eine Haftstrafe.
Weitere Verfahren betreffen den mutmaßlichen Missbrauch seiner wirtschaftlichen und politischen Macht in Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl 2022, die er dann verlor.
Amtsverbot bis 2030
Weil er im Vorfeld des Urnengangs die Wahljustiz angegriffen und die Zuverlässigkeit der elektronischen Stimmabgabe zu Unrecht in Zweifel gezogen hatte, wurde Bolsonaro vergangenes Jahr bereits mit einem bis 2030 laufenden Amtsverbot belegt.
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