Der Moderator einer privaten und nach eigenen Angaben gänzlich unpolitischen Facebook-Gruppe über Vösendorf ist Pressesprecher der Bürgermeister. Der wegen Korruptionsvorwürfen gegen seine Personen Neuwahlen vom Zaun gebrochen hatte. Indes nimmt der Landtag die Geldflüsse der Gemeinde unter die Lupe.
Bürgermeister Hannes Koza kann im Rathaus von Vösendorf im Bezirk Mödling derzeit schalten und walten wie er will. Wie berichtet, waren alle ÖVP-Mandatare nach Korruptionsvorwürfen gegen den Ortschef zurückgetreten, um vorgezogene Neuwahlen auszulösen. Alle außer Koza, der zumindest bis zum Urnengang am 5. Mai weiterhin im Amt bleibt.
Kritik an Geheimniskrämerei
Dort feilt er weiterhin an großen Projekten, wie er im Internet anpreist. So ist auf Facebook von einem Vorhaben zu lesen, dass für „eine Überraschung“ sorgen soll. Bei Details hält sich der Heurigenwirt bedeckt, was angesichts der Kritik an mangelnder Transparenz in Vösendorf nicht allen schmeckt.
Sauer reagieren auch Besucher der Facebook-Seite „Mein Vösendorf“. Eigentlich als private Gruppe geführt, die laut eigener Info „keine parteigebundenen Admins!“ beschäftigt. Als Moderator ist aber ausgerechnet der Pressesprecher der Gemeinde tätig. Der Vorwurf politischer Einflussnahme steht im Raum.
Gemeindeaufsicht prüft statt Rechnungshof
Im Landtag hatten SPÖ und Neos gefordert, der Landesrechnungshof solle die Gemeinde Vösendorf durchleuchten. ÖVP und FPÖ verhinderten das, lassen stattdessen die Gemeindeaufsicht prüfen. Die Gemeindekassa, Auszahlungen an Ortschef und Vizebürgermeister sowie Zahlungen an Anwälte und Berater der letzten sieben Jahre werden kontrolliert.
Ich habe nichts zu verstecken!
Hannes Koza, Bürgermeister von Vösendorf
Koza ist „froh“, dass die Prüfung seiner Gemeinde in Auftrag gegeben ist. Er begrüße zudem die Ausdehnung des Prüfungszeitraumes, um in der Gemeinde für lückenlose Aufklärung zu sorgen.
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