Großer gelber Fleck
“Undichte Stelle”: Papst geht gegen “Titanic”-Cover vor
Der Streit entzündet sich am aktuellen Titelbild des Magazins: Es zeigt ein Foto von Benedikt in weißer Soutane mit einem gelben Fleck im Schritt. Darüber steht die Überschrift in Bezug auf die Spitzelaffäre der Kurie: "Halleluja im Vatikan - Die undichte Stelle ist gefunden!" Auf der Rückseite der Ausgabe ist ein dunkler Fleck am Gesäß des Gewands zu sehen, darüber steht: "Noch eine undichte Stelle entdeckt!"
Ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz erklärte bereits vor der einstweiligen Verfügung: "Titelbild und Rückseite der aktuellen 'Titanic'-Ausgabe sind rechtswidrig. Sie verletzen den Heiligen Vater in seinen Persönlichkeitsrechten. 'Titanic' überschreitet jedes Maß an Zumutbarem."
"Benedikt muss uns missverstanden haben"
In einer ersten Stellungnahme wies die Redaktion des Magazins die Vorwürfe zurück: "Benedikt muss uns missverstanden haben." Der Titel zeige einen Papst, der nach der Aufklärung der Spitzelaffäre feiere und im Überschwang ein Glas Limonade über seine Soutane verschüttet habe: "Es ist allgemein bekannt, dass der Papst ein großer Freund des Erfrischungsgetränks Fanta ist." Man hoffe nun auf ein persönliches Gespräch mit dem Heiligen Vater, um "das Missverständnis auszuräumen".
Das traditionsreiche Satiremagazin eckte in seiner Geschichte immer wieder mit satirischen und provokanten Titelbildern an. Politiker, Unternehmen und auch die katholische Kirche zogen mehrfach gegen das Blatt vor Gericht - mit unterschiedlichem Erfolg.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.